Stromsparboxen und Heizlüfter für Steckdosen ohne Spareffekt

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Regelmäßig finden Verbraucher:innen Onlinewerbung für kleine Geräte zum Einstecken in die Steckdose. Diese sollen angeblich die Stromkosten senken oder als günstige Alternative zur Raumheizung dienen. Doch viele dieser Produkte sind wirkungslos. Wir erklären, worauf Sie achten sollten.
Geldscheine (50 und 20 Euro) stecken aufgerollt in drei Fächern einer Stromsteckerleiste

Das Wichtigste in Kürze:

  • Stromsparboxen, Stecker-Heizlüfter, Teelicht-Öfen: Im Internet kursieren einige fragwürdige Energiespartipps.
  • Tatsächliche Sparmöglichkeiten können Sie schon durch leichte Verhaltensänderungen erreichen.
  • Zwei Beispiele: Lassen Sie Geräte nicht unnötig im Stand-by-Betrieb, drehen Sie Heizkörper nicht ganz auf.
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Womit werben die Hersteller der Geräte?

Die Stromsparboxen sollen angeblich den Haushaltsstrom stabilisieren und bis zu 90 Prozent Energie einsparen. Die Geräte in der Größe eines Smartphones würden die sogenannte Blindleistung reduzieren. Sie ist ein Nebenprodukt bei der Stromlieferung und pendelt zwischen Empfangsgerät und Stromerzeuger. Allerdings wird die Blindleistung für private Haushalte generell nicht berechnet und von den meisten Stromzählern auch nicht erfasst.

Die angebotenen Stecker-Heizlüfter werden ebenfalls direkt in die Steckdose gesteckt. Sie sollen als mobile Heizung mit einem aufgeheizten Luftstrom für unmittelbare Wärme sorgen, etwa in kleineren Räumen oder direkt am Arbeitsplatz. Dort würden sie angeblich effizient für Wärme im ganzen Raum sorgen und damit Kosten sparen.

Was steckt technisch hinter Geräten dieser Art und welches Energieeinsparpotential haben sie?

Die beworbenen Stromsparboxen sind gänzlich wirkungslos. Sogar die Bundesnetzagentur warnt vor solchen Geräten. Das Onlineportal "heise online" hat etwa herausgefunden, dass in einer untersuchten Stromsparbox ausschließlich ein Überspannungsschutz, eine Leuchtdiode und ein schwarzer Klotz verbaut wurden. Der besagte Klotz hatte gar keine technische Funktion. Käufer:innen können nicht einmal die Anschaffungskosten der Box durch Energieeinsparungen hereinholen, da das Gerät durch den Betrieb der Leuchtdiode sogar mehr Strom verbraucht, als es einsparen soll.

Also Finger weg von solch unsinnigen Angeboten. Hinterfragen Sie die angeblich "technischen" Erklärungen, wie hierdurch Strom gespart werden kann. 

Haben Sie Probleme mit einem elektrischen oder elektronischen Produkt? Dann wenden Sie sich an die Marktüberwachung der Bundesnetzagentur.

Die Steckdosen-Heizlüfter gehören technisch in die Kategorie Werbemittel und Gadgets. Die kleinen Geräte sind als Heizungsalternative schlichtweg ungeeignet. Sie haben zu wenig Heizleistung für ganze Räume und treiben im Dauerbetrieb den Stromverbrauch schnell nach oben. Dies gilt genau genommen auch für herkömmliche Heizlüfter, die Sie nur räumlich und zeitlich begrenzt einsetzen sollten. Geräte dieser Art verbrauchen ebenso massiv Energie und belasten die Stromrechnung. Geld sparen können Sie mit ihnen nicht.

Ähnliches gilt für Teelichtöfen, die aus Tontöpfen bestehen und mit Teelichtern beheizt werden. Sie können keinen Raum effektiv aufheizen und sind obendrein gefährlich, weil es durch zu viele nah beieinander stehende Kerzen zu Wachsbränden kommen kann. Und diese lassen sich weder mit Wasser löschen noch auspusten.

Wie kann ich wirklich Strom- und Heizkosten sparen?

Wenn Sie Energiekosten einsparen wollen, halten Sie sich besser an bewährte Maßnahmen, die Sie eigenverantwortlich gut umsetzen können. Geräte wie etwa Fernseher inklusive Receiver oder Spielekonsolen, die dauerhaft im Stand-by-Modus verbleiben, verbrauchen unnötig Strom. Diese sollten Sie vom Netz nehmen, wenn Sie sie nicht gebrauchen. Verwenden Sie abschaltbare Steckdosenleisten, die per Kippschalter gleich mehrere Geräte vom Netz nehmen.

Wenn Sie Großgeräte neu anschaffen, etwa Kühlschränke, können Sie durch energieeffizientere Geräte langfristig Strom sparen. Ersetzen Sie bei der Beleuchtung Glüh- und Halogenlampen durch sparsame LED. Sie verbrauchen bis zu 90 Prozent weniger Strom und sind in allen Fassungen und Formen erhältlich. Weitere Tipps, wie Sie im Haushalt Strom sparen können, finden Sie in diesem Beitrag.

Überheizte Räume kosten unnötig Energie und Geld. Jedes Grad weniger senkt den Verbrauch um etwa sechs Prozent. Sie sollten daher genau auf die Einstellung der Thermostate achten und sie zum Beispiel nachts oder bei Abwesenheit herunter regeln. Bedecken Sie Heizkörper zudem nicht mit Vorhängen und stellen Sie sie nicht mit Möbeln zu. Nur bei unverdeckten Heizkörpern verteilt sich die Wärme optimal im Raum. Viele weitere Spartipps rund ums Thema Heizen lesen Sie in diesem Artikel.

Zwei Menschen versuchen die steigende Gasanzeige zu blockieren.

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Haben auch Sie eine Preiserhöhung Ihres Versorgers erhalten? Das können Sie tun, um die Kosten diesen Winter besser zu bewältigen. Alle aktuellen Informationen und Beratungsangebote der Verbraucherzentralen zur Energiepreiskrise finden Sie hier.

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