Lohnt es sich einen Gewinn einzuklagen?
Wenn Sie als Empfänger von Glückwunschschreiben einen Gewinn einklagen möchten, sollten Sie die mit einem Gerichtsverfahren verbundenen Kosten und das Prozessrisiko einkalkulieren. Denn nicht in jedem Fall steht der Kläger zum Schluss als glücklicher Gewinner da.
Wie läuft eine erfolgreiche Klage gegen einen Gewinnspielveranstalter ab?
- Es muss herausgefunden werden, an wen sich die Klage richtet und wohin sie zugestellt wird. Das ist oft schwierig, da meist nur eine Postfachadresse als Firmenanschrift angegeben ist. Bei Erhebung einer Klage sind jedoch „ladungsfähige“ Anschriften aller Parteien anzugeben, sprich auch eine Geschäftsanschrift des beklagten Unternehmens (Land, Ort, Postleitzahl und Straße), unter der die Firma tatsächlich anzutreffen ist. Das ermöglicht die Zustellung der Klage, die Ladung der Parteivertreter vor Gericht und vereinfacht die spätere Vollstreckung eines Urteils.
- Es wird teuer: Eine Klage stellt das Gericht erst dann zu, wenn die Gerichtskosten gezahlt wurden. Auch ein eingeschalteter Rechtsanwalt verlangt vermutlich einen Vorschuss.
- Wenn das Verfahren gewonnen ist, steht immer noch nicht fest, ob die Gewinnspielfirma nun den Gewinn freiwillig herausgibt oder die Verfahrenskosten bezahlen kann.
- Wenn Sie Ihren Gewinn immer noch nicht erhalten haben, könnten Sie auf eigene Kosten einen Gerichtsvollzieher beauftragen.
Risiken bestehen zwar grundsätzlich bei jeder Klage, bei Gewinnspielwerbungen ist dennoch die Gefahr höher, am Ende auf den Kosten sitzen zu bleiben. Denn wenn viele Verbraucher ihren Gewinn erfolgreich einklagten, wäre eine Firmenpleite vorprogrammiert, und erstrittene Gerichtsurteile würden wertlos.