Pleiten bei riskanten Umweltinvestments von 2012-2018

Stand:
Über 50 Anbieter von riskanten Umweltinvestments haben zwischen 2012 und 2018 Insolvenz angemeldet.
Pleiten bei riskanten Umweltinvestments
  • geschlossene Fonds, Direktinvestments oder Nachrangdarlehen gehören zu riskanten Anlageformen
  • über 50 Anbieter von riskanten Umweltinvestments haben zwischen 2012 und 2018 Insolvenz angemeldet
  • insolvente Firmen kommen aus den Bereichen Erneuerbare Energien, Wald- und Holzwirtschaft sowie Ressourcenschutz
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Geldanlagen in der grünen Branche, wie Investition in Baumplantagen, Windparks oder Photovoltaik, versprechen oft hohe Gewinne und das gute Gefühl einen positiven Beitrag für die Umwelt zu leisten. Allerdings werden solche Umweltinvestments häufig in Form riskanter Geldanlagen angeboten. Zu diesen riskanten Anlageformen zählen beispielsweise geschlossene Fonds, Direktinvestments oder Nachrangdarlehen. Sie werden unter dem Begriff „Grauer Kapitalmarkt“ zusammengefasst.

Unterschätztes Risiko

Die Risiken bei Umweltinvestments werden häufig unterschätzt: Gerät eine solche Investition ins Straucheln, droht den Anlegerinnen und Anlegern der Totalverlust ihres Geldes. In den Jahren 2012 bis Anfang 2018 haben über 50 Anbieter von Umweltinvestments Insolvenz angemeldet. Mehrere Milliarden Euro Anlagevermögen sind von der wirtschaftlichen Schieflage der grünen Projekte betroffen. Das sind die Ergebnisse einer Erhebung der Verbraucherzentrale Hamburg im Rahmen des Projekts „Gut fürs Geld, gut fürs Klima“.

Betroffene Branchen

Von einigen Fällen wie Solarworld, Prokon oder German Pellets erfuhr die breite Öffentlichkeit; die meisten Pleiten jedoch werden kaum oder gar nicht publik. Bei der 2017 in wirtschaftliche Schieflage geratene Lignum Sachwert Edelholz AG droht beispielsweise 3.500 Anlegern ein Verlust von rund 70 Millionen Euro, die sie in Edelholzplantagen in Bulgarien investiert hatten. Auch bei der als Crowdinvestment beworbenen Investition in die DENO Deutsche Energieoptimierung Vertriebs-GmbH & Co. KG sind Anlegergelder in Gefahr. 765 Verbraucher zahlten fast eine Million Euro für ein partiarisches Nachrangdarlehen, das die Firma nutzen wollte, um den Energieverbrauch von Unternehmen zu verbessern. Im April 2017 wurde das Insolvenzverfahren über die DENO eröffnet.

Eine Übersicht mit den mehr als 50 Unternehmen der grünen Branche, die zwischen 2012 und 2018 Insolvenz anmelden mussten, finden Sie hier.

Statt hochriskanter Anlageformen sollten Anleger, die gerne in eine nachhaltige Geldanlage mit Renditechance investieren möchten, lieber einen ethisch-ökologischen Fonds wählen. Allein in Deutschland sind davon bereits mehr als 400 am Markt erhältlich. Unsere Finanzexperten beraten Sie dazu.

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