Gut beraten durch die Corona-Krise

Pressemitteilung vom
Stark gestiegener Beratungsbedarf: Gut, dass die Verbraucherzentrale Bremen weiterhin geöffnet hat, wie der vorliegende Fall einer Familie in Not zeigt.
Die Verbraucherzentrale Bremen macht sich für ihre Rechte stark
  • Beratungsbedarf steigt teilweise um das Vierfache
  • Besonders die Energiebudgetberatung verzeichnet einen hohen Zulauf
  • Familie in Existenznot: die Verbraucherzentrale Bremen half ihr eine Stromsperre abzuwenden, Energielecks aufzudecken und sich finanziell besser aufzustellen
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Stark gestiegener Beratungsbedarf: Gut, dass die Verbraucherzentrale Bremen weiterhin geöffnet hat, wie der vorliegende Fall einer Familie in Not zeigt. 

Die erfassten Beratungskontakte der Verbraucherzentrale Bremen sind im ersten Quartal 2021 gegenüber dem ersten Quartal 2020 stark gestiegen und zwar um insgesamt fast 20 %. 

„Augenfällig ist der extreme Anstieg der Beratungen zu Themen aus dem Verbraucherrecht (plus 60 %)“, sagt Annabel Oelmann, Vorständin der Verbraucherzentrale Bremen. Die Anfragen zum Thema Reise gehen langsam zurück, hier gibt es lediglich ein Plus von 36 % zum Vorjahreszeitraum. Verbraucher:innen wenden sich viel öfter als im Vorjahreszeitraum an die Verbraucherzentrale bezüglich drohender Energiesperren. Die Steigerung beträgt 442 % im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres. Im Nachfolgenden ein Beispiel dazu.

Familie von Stromsperre bedroht

Eine vierköpfige Familie ist seit Monaten wegen Homeoffice und Homeschooling primär zu Hause. Eine an sich schon aufreibende Situation für alle Beteiligten. Dazu kamen, ebenfalls coronabedingt, sinkende Einnahmen der Familie. So konnte sie Forderungen nicht sofort begleichen. Das galt auch für die Stromrechnung. Es folgte ein Schreiben des Energieversorgers, der die offene Forderung von mehreren hundert Euro einforderte, sonst drohe die Stromsperre. Die Familie war inzwischen durch Kurzarbeit und Jobverlust in eine extreme finanzielle Schieflage geraten. Sie legte den schrecklichen Brief zur Seite. Dann kam die Ankündigung der Stromsperre. Glücklicherweise erfuhren sie gleichzeitig, dass die Verbraucherzentrale das Aussetzen der Sperre erreichen kann. Damit hatten sie Zeit, eine Kreditoption mit dem Jobcenter zu klären und damit dann die Forderung aus der Welt zu schaffen. Annabel Oelmann erklärt: „Uns fiel in diesem Zusammenhang auf, dass der Stromverbrauch wegen Homeschooling stark gestiegen war. Deshalb schaltete sich auch unsere Energieberatung ein, um bei der Familie nach Möglichkeiten des Stromsparens zu suchen und damit die künftigen Ausgaben zu senken.“ Fazit: die Stromsperre konnte abgewendet und der Energieverbrauch gesenkt werden. Die Familie kämpfte weiter mit den finanziellen Folgen der Corona-Krise. Annabel Oelmann sagt: „Hier setzte unsere Budgetberatung an. Wir suchten zusammen mit der Familie nach Möglichkeiten, die Ausgaben weiter zu senken. Dabei klärten wir, was unbedingt bezahlt werden sollte, worauf verzichtet werden kann und wir checkten die bestehenden Verträge wie Versicherungen, Handy etc.“


Persönliche Beratung wird weiterhin vor Ort angeboten – unter strenger Einhaltung der Hygieneregeln

Die Verbraucherzentrale am Startort Altenweg 4 in Bremen hat montags bis donnerstags von 10-18 Uhr und freitags von 10-13 Uhr geöffnet. Die Beratungsstelle Bremerhaven in der Barkhausenstraße 16 ist montags, dienstags, donnerstags und freitags von 9-12 Uhr und montags und mittwochs von 14-18 Uhr geöffnet. Telefonisch sind die Verbraucherschützenden montags bis donnerstags von 10-16 Uhr und freitags von 10 -13 Uhr erreichbar. Verbraucherinnen und Verbraucher werden gebeten möglichst alleine zu den Beratungsterminen zu kommen. Aktuelle Informationen über die Beratung sind hier zu finden: www.vz-hb.de/beratung

„Trotz erschwerter Corona-Bedingungen erhalten die Betroffenen bei uns wie gewohnt kompetente und unabhängige Hilfe und rechtliche Beratung. Wir sind weiterhin persönlich, telefonisch und per E-Mail erreichbar“, so Annabel Oelmann. „Aktuelle Informationen spielen wir auch über unseren Facebook- und Twitter-Account.“

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

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