Das Wichtigste in Kürze:
- Rotkohl ist reich an Anthocyanen, diesen sekundären Pflanzenstoffen wird eine gesundheitsförderliche Wirkung nachgesagt
- Nicht nur gekocht ist er ein Superfood, auch fermentiert, als Suppe oder roh als Salat ist Rotkohl ein besonderer Hingucker
- Rotkohl ist reich an Vitamin C und E, Eisen und Ballaststoffen, enthält dabei aber wenig Energie
Rotkohl kennen die meisten zu Weihnachten – als Gemüsebeilage zu Klößen und Braten. Doch in ihm steckt so viel mehr, als ihn nur als Weihnachtsbeilage abzustempeln. Wie wäre es mal mit selbstgemachtem Krautsalat aus Rotkohl? Die Farbe ist passend zum bunten Herbst lila bis rot.
„Früher wurde Rotkohl im Winter häufig gegessen, da er viele Vitamine und Mineralien enthält, die sonst eher knapp waren und er sich ganz einfach auch lange lagern lässt“, erklärt Sonja Pannenbecker, Referentin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bremen. Heute ist die Vitaminversorgung dank weltweiter Obst und Gemüseimporte kein Problem mehr. Auch im Winter haben wir eine bunte Vielfalt, die uns reichlich mit Vitaminen beliefert.
Regional und saisonal
Doch warum exotische Früchte kaufen, wenn wir das Powergemüse direkt vor der Haustür haben? Kurze Transportwege und frisch vom Feld, denn jetzt ist Hauptsaison für die farbenfrohen Köpfe – umweltfreundlicher geht es kaum. Dank seiner intensiven Färbung ist er reich an Anthocyanen. Sie gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und schützen den Körper vor freien Radikalen. Auch Vitamin C liefert der Kohl reichlich, mit einem Gehalt von ca. 57 mg Vitamin C pro 100 g Kohl ist er gleichauf mit den meisten Zitrusfrüchten. Außerdem enthält er Eisen und liefert wichtige Ballaststoffe. Wen diese Gehalte nun begeistern, dem kann gesagt werden, dass er ordentlich zulangen kann, denn Energie enthält der Kohl wenig.
Vielfältig in der Küche
In gekochter Form mit Äpfeln kennen den Rotkohl wohl die meisten, doch wie schmeckt er besser: frisch zubereitet oder verzehrfertig aus der Tiefkühlung oder dem Glas? Die Stiftung Warentest hat 25 Produkte getestet und war von vielen der fertigen Produkte enttäuscht. Geschmack und Aussehen ließen häufig zu wünschen übrig. Außerdem enthielten die Produkte im Glas deutlich weniger Vitamin C, als die Tiefkühlvarianten. „Selbstgekocht hat er mehr Geschmack und Vitamine, ist knackiger und über die Portionsgröße und Würzung können Sie selbst entscheiden“, rät Pannenbecker.
Es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, ihn in den Speiseplan einzubauen. Roh kann er gut durchgeknetet, damit er bekömmlicher ist, als Salat angerichtet werden. Zusammen mit Karotten, Birnen und Gurke oder mit Rucola und Sonnenblumenkernen sorgt er für ein farbenfrohes Herbstgericht. „Als besonderer Hingucker kann auch eine Suppe aus Rotkohl zubereitet werden. Zusammen mit Zwiebeln und Äpfeln ergibt sich eine cremige lila gefärbte Suppe, die je nach Geschmack mit Walnüssen, Schnittlauch und etwas Crème fraîche verfeinert werden kann“ empfiehlt Pannenbecker. Geschmacklich und auch vom Aussehen ist sie weit entfernt von der Kohlsuppendiät, an die jetzt so mancher denken mag.
Selber Fermentieren
Experimentierfreudige, die etwas mehr Geduld mitbringen, können ihn wie Weißkohl fermentieren und Krautsalat daraus zubereiten. Wichtigste Zutaten: Rotkohl, Salz, Wasser und jede Menge Zeit. Durch die Milchsäuregärung wird Gemüse besonders bekömmlich und unterstützt die Darmgesundheit, da es die Bakterienvielfalt erhöht. „Beim Fermentieren ist es jedoch sehr wichtig auf eine gute Hygiene zu achten, um eine Verunreinigung mit Hefen oder Schimmel zu vermeiden“, gibt Pannenbecker zu bedenken.
FAZIT
Rotkohl sollte häufiger in den Speiseplan eingebaut werden. Nicht nur seine Nährstoffe sprechen für ihn, auch seine Klimabilanz ist gut.