Kühle Wohnräume im Sommer: Tipps für effektiven Hitzeschutz

Pressemitteilung vom
Monatelang wird der Sommer mit seinen warmen Tagen und lauen Nächten sehnlichst erwartet. Doch ist der Hochsommer dann da, ächzen viele Menschen oft unter der Hitze, vor allem wenn die Wohnung richtig aufgeheizt ist und die Temperaturen auch nachts nicht auf ein erträgliches Niveau sinken.
Mann dämmt Haus

Das Wichtigste in Kürze:

  • Neben kurzzeitig helfenden Hitzeschutz-Klassikern ist eine wirksame Dämmung doppelt hilfreich
  • Im Sommer hält sie die Hitze draußen und im Winter die Wärme im Haus
  • Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Bremen gibt Tipps, worauf beim sommerlichen Hitze- und winterlichen Wärmeschutz zu achten ist
Off

Die Abkühlung einer einmal aufgeheizten Wohnung ist mühsam und teuer. „Das Geheimnis ist, die Hitze gar nicht erst herein zu lassen“, sagt Inse Ewen, Energieberaterin für die Verbraucherzentrale Bremen. Mit diesen Tipps bleibt die Wohnung an heißen Tagen angenehm kühl:

  • An sehr heißen Tagen vorrangig in den kühleren Nachtstunden oder früh am Morgen ausgiebig lüften. Tagsüber sollte der Luftwechsel auf das Notwendigste beschränkt werden.
  • Natürlichen Schatten durch Bäume, Sträucher oder begrünte Fassaden schaffen.
  • Das Aufwärmen der Räume durch Fenster wird am besten durch einen außenliegenden Hitzeschutz verhindert: Außen angebrachte Jalousien, Roll- und Klappläden sollten tagsüber geschlossen sein. Bei innen montierten Jalousien auf eine helle oder mit Metall beschichtete Außenfläche achten; sie sind jedoch weniger wirksam. Für dauerbestrahlte Südfenster möglichst spezielles Sonnenschutzglas wählen. Auch Dachvorsprünge, überstehende Vor- oder Terrassendächer können den Hitzeeintrag mindern.
  • Klimageräte sind eine weniger effiziente Lösung. Im Dauerbetrieb kann das teuer werden: Mehrere Hundert Euro Stromkosten in einem Sommer sind da schnell aufgelaufen. Wer dennoch nicht darauf verzichten möchte, sollte sich möglichst für ein von einer Fachfirma fest eingebautes Splitgerät entscheiden. Mobile Monogeräte sind weniger effizient, denn sie verbrauchen für die gleiche Kühlleistung wesentlich mehr Strom. Alternativ können auch Ventilatoren eine kleine Abkühlung bringen.

All diese Maßnahmen führen jedoch nur zu kurzfristiger Kühlung der Wohnräume. Eine fachgerechte Dämmung des Hauses wirkt hingegen doppelt: „Im Sommer hält sie die Hitze draußen, im Winter die Wärme im Haus“, so Inse Ewen.

Sinnvolle Wärmedämmung für Sommer und Winter

„Wer sein Haus schon während des Sommers warm einpackt, profitiert im Winter von geringerem Heizbedarf und niedrigeren Heizkosten sowie im Sommer vom Hitzeschutz“, erläutert Inse Ewen. Denn bei einem ungedämmten Einfamilienhaus entweicht mehr als die Hälfte der Wärme über Keller, Außenwände und Dach. Bevor Sie mit Maßnahmen starten, spüren Sie zunächst die Schwachstellen am Haus auf und legen dann fest, welche Maßnahme in welcher Reihenfolge am wirtschaftlichsten ist:

  • Außenwand: Steht ein neuer Anstrich an, soll der Putz erneuert, das Dach neu eingedeckt oder ausgebaut werden, sollten Sie die Gelegenheit für eine Dämmung der Außenwand nutzen. Für einen effizienten Hitze- und Wärmeschutz ist die Dämmung der Außenwände wichtig: Mittels Fassadendämmung kann der winterliche Wärmeverlust zum Beispiel um 80 bis 90 Prozent reduziert und Heizkosten von bis zu 20 Prozent eingespart werden.
  • Dach und Keller: Ist das Dachgeschoss unbeheizt, bietet sich statt der Dachdämmung die wesentlich einfachere Dämmung der obersten Geschossdecke an.

Wer Maßnahmen am Haus plant, sollte sich unbedingt vorab über Fördermöglichkeiten informieren. Bis zu 20 Prozent Bargeldzuschuss sind möglich für Dämmmaßnahmen oder den Fensteraustausch. Zusätzlich gibt es noch Geld aus dem Land Bremen, dass ergänzend genutzt werden kann.

Besuchen Sie auch unseren Online-Vortrag: „Dämmwahnsinn oder muss mein Haus atmen?“ am 15. Juni 2023. Anmeldungen unter www.vz-hb.de/veranstaltungen

Bei Fragen zum baulichen Wärme- und Hitzeschutz hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale Bremen mit ihrem umfangreichen Angebot weiter. Die Beratung findet per Video, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. Unsere Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Eine Terminvereinbarung ist notwendig und möglich  unter 0800 – 809 802 400.

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

Logo des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz

Ratgeber-Tipps

Klimafreundlich bauen und sanieren
Beim Haus der Zukunft spielen die richtigen Baustoffe und auch die passende Haustechnik eine wichtige Rolle. Ziel ist…
Mercedes GLK auf einem Parkplatz

Diesel-Urteil: Musterklage gegen Mercedes erfolgreich

Der Verbraucherzentrale Bundesverband hatte im Zuge des Diesel-Skandals im Jahr 2021 eine Musterfeststellungsklage gegen die Mercedes-Benz Group AG eingereicht. Das Oberlandesgericht Stuttgart entschied, dass Mercedes Verantwortung für die bewusste Manipulation von Abgaswerten übernehmen muss.
Hausfront mit mehreren Balkonen mit Steckersolarmodulen

Neue Gesetze und Normen für Steckersolar: Was gilt heute, was gilt (noch) nicht?

Für Balkonkraftwerke gelten zahlreiche Vorgaben, die politisch oder technisch definiert sind. Was ist heute erlaubt und was nicht? Verschaffen Sie sich einen Überblick über Änderungen und Vereinfachungen.
Ein Gesundheitsgerät neben dem Wort Aufruf in einem Ausrufezeichen.

Healy: Keine wissenschaftliche Evidenz für Gesundheitsversprechen

Bei den Verbraucherzentralen beschweren sich immer mehr Menschen über das Produkt "Healy". Verkäufer:innen behaupten, das Medizinprodukt würde beispielsweise bei chronischen Schmerzen, Schlafstörungen oder Depressionen helfen. Die Wirksamkeit von "Healy" ist aber nicht wissenschaftlich bewiesen.