Energiesparmythen: Wahr oder nicht wahr?

Pressemitteilung vom
In Zeiten hoher Energiepreise haben Mythen und Halbwahrheiten zum Thema Stromverbrauch Konjunktur. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale ordnet sie ein.
Eine Glühbirne, zentral im Bild, inmitten eines Waldes. Die Glühbirne steht auf dunkler Erde und wird seitlich von der Morgensonne bestrahlt. In der Glühbirne wächst ein zweiblättriges Pflänzchen. Geld liegt am Boden in der Birne.
  • Waschtrockner sind, verglichen mit Einzelgeräten, wahre Stromfresser
  • Eine niedrige Temperatur in der Waschmaschine kann den Energieverbrauch deutlich reduzieren
  • Die Energieberatung bietet kostenfreie Unterstützung beim Haushaltsgerätekauf
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Sparen Kombi-Geräte Energie?

Waschmaschine und Trockner in einem Gerät spart Platz und sogar Energie oder etwa doch nicht? Es hat sich gezeigt, dass Kombigeräte, wenn auch platzsparender, deutlich mehr Energie verbrauchen, als zwei getrennte Geräte. „Wäschetrockner setzen meist auf eine effiziente Wärmepumpentechnik, wohingegen in Waschtrocknern sogenannte Kondenstrockner verbaut werden. Diese benötigen nicht nur mehr Strom, sondern auch zusätzliches Wasser“, erklärt Inse Ewen, Energieberaterin für die Verbraucherzentrale Bremen. 
Auch eine Erleichterung bei der Hausarbeit fällt geringer aus als gedacht, denn Kombigeräte können oft nur die Hälfte der gewaschenen Waschladung in einem Durchgang trocknen. So muss die zweite Hälfte vorher entnommen und entweder in einem zweiten Durchgang oder an einem anderen Ort getrocknet werden. Der geringste Energieaufwand entsteht, wenn die Wäsche auf einem Wäscheständer oder der Wäscheleine trocknet. 

Der jährliche Stromverbrauch von Kühl- und Gefrierschänken unterscheidet sich enorm. Der Stromverbrauch eines neuen Kühlschranks sollte unter 100 Kilowattstunden (kWh) liegen. Selbst bei hocheffizienten Kühl-Gefrier-Kombinationen liegt der Verbrauch selten über dem Wert. Ältere Kühlgeräte benötigen dagegen oft mehr als 300 kWh. Als wahre Stromfresser erweisen sich die meist großen doppeltürigen Varianten, deren Verbrauch bis 500 kWh betragen kann.

Gut zu wissen: Trotz Wärmepumpentechnologie gehören Wäschetrockner zu den größten Energiefressern im Haushalt. Auch moderne Geräte verbrauchen bis zu 250 Kilowattstunden im Jahr, was Kosten von mehr als 100 Euro pro Jahr verursachen kann.

Muss Bettwäsche bei 60 Grad gewaschen werden?

Für das Waschen von Kleidung benötigt ein Drei-Personen-Haushalt im Jahr ungefähr 190 kWh an Strom. Das entspricht ungefähr fünf Prozent des Gesamtstromverbrauchs im Haushalt. Hier lässt sich also viel Energie einsparen.
Unser Tipp: Die meisten Kleidungsstücke werden schon bei 30 bis 40 Grad Celsius sauber, Buntwäsche kann in bestimmten Fällen sogar bei 20 Grad Celsius gewaschen werden. 60- oder gar 90 Grad-Programme sind nur in seltenen Ausnahmefällen notwendig, zum Beispiel bei der Wäsche von Erkrankten. 
Außerdem sollte die Größe der Waschmaschine an die im Haushalt lebenden Personen angepasst werden. Als Faustregel kann man mit zwei Kilogramm pro Person rechnen. In einem Drei-Personen-Haushalt reicht meist eine Waschmaschine mit sechs Kilogramm Füllmenge. „Wenn die Waschmaschine nur halbvoll beladen wird, verbraucht sie deutlich mehr Wasser, Waschmittel und auch Energie“, so Inse Ewen.
Auch die Wahl des Waschprogramms hat Einfluss auf den Verbrauch. Energiespar-Programme oder auch Eco-Programme genannt, sparen Energie und Wasser, auch wenn sie länger dauern.
Zu guter Letzt: Waschmaschine ausschalten! Moderne Waschmaschinen verbrauchen auch dann Strom, wenn sie nicht waschen. Praktische Helfer können dafür abschaltbare Steckdosen sein. 

Spart ein voller Kühlschrank Energie?

Das Kühlen und Gefrieren von Lebensmitteln, benötigt bis zu 20 Prozent des Strombedarfs im Haushalt. Größe und die Energieeffizienz des Modells haben Einfluss auf den Energieverbrauch des Kühlschranks. Die sparsamsten neuen Modelle haben die Effizienzklasse A. Sie verbrauchen weniger Strom als ältere Kühlschränke oder solche mit schlechten Effizienzklassen. Weil Kühlschränke lange genutzt werden, ist es sinnvoll, bei einer Neuanschaffung die Effizienzklasse C oder besser zu wählen, auch wenn der Preis höher ist. Auch der vorzeitige Austausch eines alten Stromfressers durch ein sparsames Modell kann sich in manchen Fällen finanziell lohnen. Single- oder Zwei-Personen-Haushalte kommen in der Regel mit 100 bis 150 Liter Nutzinhalt aus. Bei mehr Personen im Haushalt kann mit weiteren 50 Litern pro Person gerechnet werden. „Grundsätzlich gilt bei gleicher Effizienzklasse: Je kleiner, desto energiesparender“, sagt Inse Ewen.
Auch ist es wichtig, neben Größe und Modell auf den Stellplatz des Kühlschranks zu achten. Besonders warme Orte, wie an einer Heizung, neben dem Herd oder mit direkter Sonneneinstrahlung, sollten vermieden werden. 
Das eigene Verhalten beeinflusst den Stromverbrauch des Kühlschranks ebenfalls. Wer kennt es nicht: Mal eben den Kühlschrank aufmachen – davorstehen und überlegen, was man herausholen möchte. Je öfter und je länger der Kühlschrank allerdings geöffnet wird, desto mehr Strom verbraucht er. Inse Ewen rät außerdem: „Die Temperatur des Kühlschranks selbst sollte nicht unter sieben Grad Celsius eingestellt werden.“

Der jährliche Stromverbrauch von Kühl- und Gefrierschänken unterscheidet sich enorm. Der Stromverbrauch eines neuen Kühlschranks sollte unter 100 Kilowattstunden (kWh) liegen. Selbst bei hocheffizienten Kühl-Gefrier-Kombinationen liegt der Verbrauch selten über dem Wert. Ältere Kühlgeräte benötigen dagegen oft mehr als 300 kWh. Als wahre Stromfresser erweisen sich die meist großen doppeltürigen Varianten, deren Verbrauch bis 500 kWh betragen kann.

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Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

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