Finanzprodukte an der Haustür abschließen – keine gute Idee

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Feierabend, Sofa, Entspannung. Plötzlich klingelt es an der Tür. Eine charismatische Person verspricht ein Finanzprodukt, mit dem sich Verbraucher:innen finanziell absichern können. Eine gute Idee? Die Verbraucherzentrale Bremen hilft dazu kostenlos im Schweizer Viertel.
Finanzprodukte an der Haustür abschließen – keine gute Idee
  • Versicherungen, Kredite, Geldanlagen – komplexe Finanzprodukte nicht an der Haustür abschließen
  • Verbraucher:innen sollten nichts unterschreiben, was sie nicht verstehen
  • Die Verbraucherzentrale Bremen hilft unabhängig
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Feierabend, Sofa, Entspannung. Plötzlich klingelt es an der Tür. Eine charismatische Person verspricht ein Finanzprodukt, mit dem sich Verbraucher:innen finanziell absichern können. Eine gute Idee? Die Verbraucherzentrale Bremen hilft dazu kostenlos im Schweizer Viertel.

Meist passiert es, wenn man es am wenigsten erwartet. So auch einer Verbraucherin, die an einem sonnigen Nachmittag unaufgefordert von einer Dame besucht wurde, die ihr verschiedene Finanzprodukte anbot. Die Angebote klangen auf dem ersten Blick verlockend und vielversprechend: finanzielle Absicherung, kleine Raten, hohe Renditen. Das hat die Verbraucherin überzeugt, verschiedene Verträge zu unterschreiben. 

„Angebote an der Haustür sollten Sie immer kritisch hinterfragen“, empfiehlt Metin-Tarkan Öztürk, Mitarbeiter der Verbraucherzentrale Bremen im Projekt „Verbraucher stärken im Quartier“. Finanzprodukte wie Versicherungen, Kredite und Geldanlageprodukte sind meist komplex, nicht nur in rechtlicher, auch in wirtschaftlicher Hinsicht. 

Es stellte sich heraus, dass die Verbraucherin durch ihre Unterschriften zwei Berufsunfähigkeitsversicherungen abgeschlossen hatte. Nachdem einige Monate lang Raten von ihrem Konto abgebucht wurden, änderten sich die persönlichen Verhältnisse der Verbraucherin und sie konnte die Beträge nicht mehr stemmen. „Ein häufiges Problem bei unbedacht unterschriebenen, langfristigen Verträgen“, sagt Metin-Tarkan Öztürk.


Vergleichen statt gleich unterschreiben

Die Dame, die die Verträge vermittelt hatte, war in der Zwischenzeit nicht mehr zu erreichen. So stand die Verbraucherin allein mit ihren Fragen und den Verträgen da.

Schließlich kam sie mit den Unterlagen zur offenen Sprechstunde der Verbraucherzentrale Bremen ins Quartier Schweizer Viertel. In der Sprechstunde konnte ihr schnell geholfen werden. Die Projektmitarbeiter unterstützten sie bei der Kündigung der bestehenden Verträge. 

„Wer Finanzprodukte abschließen möchte, sollte vorher genau die Leistungen und Konditionen von verschiedenen Anbietern vergleichen. Bei Fragen hilft die Verbraucherzentrale Bremen“, rät Metin-Tarkan Öztürk.

Die offene Sprechstunde des Projektes „Verbraucher stärken im Quartier“ findet jeden Dienstag von 09:00 – 12:00 Uhr und jeden Donnerstag von 12:00 – 15:00 im ZIBB in der St. Gotthard Straße 33, 28325 Bremen, statt. 

VERGLEICHEN, VERSTEHEN, INFORMIEREN

Bei allen Produkten gilt: unterschreiben Sie nichts, was Sie nicht verstehen. Wenn Sie Fragen haben, lassen Sie sich unabhängig helfen. Die Verbraucherzentrale Bremen ist für Sie da.

Über das Projekt

Im Projekt „Verbraucher stärken im Quartier“ bringt der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) gemeinsam mit der Verbraucherzentrale NRW und den 16 Verbraucherzentralen gezielte Maßnahmen zu den Menschen, die in ihrem Konsumalltag besonderen Schutz benötigen. Dort, wo Verbraucher:innen auf Grund ihrer Lebensumstände und ihres geringen Einkommens besonders verletzlich sind, etabliert das Projekt neue Aufklärungsmöglichkeiten und geht auf die Menschen zu. Die Verbraucherzentrale Bremen e.V. hat im November 2019 mit dem Projekt im Schweizer Viertel in Bremen gestartet. Seit September 2017 wird das Bundesprojekt „Verbraucher stärken im Quartier“ durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) im Rahmen der ressortübergreifenden Strategie „Soziale Stadt“ – Nachbarschaften stärken, Miteinander im Quartier" gefördert. Die Projektlaufzeit beträgt vier Jahre. 
 

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