Quetschbeutel mit Fruchtpüree oder Schokopudding – schlecht für Zähne, Umwelt und Geldbeutel. Quetschies gibt es nun seit ein paar Jahren auf dem Markt – neuer sind die Quetschbeutel mit Schokoladenpudding, die sich mit ihrer Werbung an Kinder richten, oder auch Fruchtjoghurt für Erwachsene.
• Quetschies enthalten viel Zucker, der durch das lange Umspülen der Kinderzähne dem Zahnschmelz dauerhaft schadet.
• Kauen ist ein wichtiger Bestandteil für die Sprachentwicklung von Kleinkindern, der durch das Saugen der Obstpürees, Joghurts oder Puddings wegfällt.
• Snacking durch Trinken von kalorienreichen Lebensmitteln kann zu Übergewicht führen.
Quetschies gibt es nun seit ein paar Jahren auf dem Markt – neuer sind die Quetschbeutel mit Schokoladenpudding, die sich mit ihrer Werbung an Kinder richten, oder auch Fruchtjoghurt für Erwachsene.
Für kleine Kinder sind die Quetschies besonders fatal, da das Nuckeln an dem Beutel mit dem zuckerhaltigen Inhalt zu dauerhaften Zahnschäden führen kann. Denn den Kariesbakterien ist es egal, ob der Zucker komplett aus Obst stammt oder den Produkten zugefügt wurde. Auch die Sprachentwicklung wird eher durch das Kauen von weichem Obst gefördert.
Bei Erwachsenen oder größeren Kindern verleiten die Quetschbeutel zur schnellen Nahrungszufuhr ganz nebenbei – beim Autofahren, am Schreibtisch oder unterwegs – die Beutel sind handlich, passen in fast jede Hosentasche und schnell sind 100 kcal verputzt, „und ganz ohne ein Sättigungsgefühl“, so Pannenbecker von der Verbraucherzentrale Bremen. Das kann zu Übergewicht führen.
Würden alle Quetschies mit farbigen Nährwertkennzeichnungsmodellen gekennzeichnet – wie es ein paar Anbieter bereits machen – würde deutlich, dass vor allem die puren Fruchtpürees mit einem dunkelgrünen „A“ gekennzeichnet werden, Fruchtjoghurts oder Schokoladenpuddings aber eher mit einem gelben „C“. Sonja Pannenbecker, Referentin für Lebensmittel und Ernährung: „Aus unserer Sicht könnte der Inhalt der Quetschies aber durchaus auch als Getränk durchgehen, da es ja getrunken wird. Dann würde die Beurteilung aller Quetschbeutel deutlich schlechter ausfallen.“
Zudem produzieren Quetschbeutel viel Müll – die teilweise überdimensionierten Deckel schützen vor dem Verschlucken – sind aber unnützer Plastikmüll.
Die von der Verbraucherzentrale Bremen gekauften Quetschbeutel lagen bei ca. 60 Cent pro 100 g. Frisches Obst und Gemüse aus der Saison ist meist günstiger und auch Obstpürees aus dem Glas für Babys sind üblicherweise deutlich günstiger.
Unser Tipp: Kinder lernen gut mit weichem Obst kauen, Apfel- und Birnenspalten sind auch fast so „kleckerfrei“ wie die Quetschbeutel. Kinder und Erwachsene nehmen sich am besten Zeit für ihr Essen und genießen auch die Süßigkeiten. Wenn es ein Quetschbeutel sein soll, dann sollten diese eine Ausnahme sein und am besten ohne zugesetzten Zucker auskommen.
Diese Information ist im Rahmen eines vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderten Ernährungsprojekts entstanden.