Pilze sammeln – am besten mit Profis

Pressemitteilung vom
Sammelzeit – nach den Beeren kommen jetzt die Pilze ins Körbchen. Doch nicht alles was aus dem Boden sprießt ist auch essbar. Worauf kommt es beim Sammeln und Zubereiten an? Die Verbraucherzentrale Bremen gibt Tipps.
Pilze
  • Dieses Jahr soll die Pilzernte laut Prognosen besser ausfallen, als in den letzten Jahren
  • Eindeutiges Bestimmen ist für ein sicheres Sammeln unbedingt notwendig
  • Die Pilze in einem stabilen Gefäß aufbewahren, um Druckstellen zu vermeiden
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Sammelzeit – nach den Beeren kommen jetzt die Pilze ins Körbchen. Doch nicht alles was aus dem Boden sprießt ist auch essbar. Worauf kommt es beim Sammeln und Zubereiten an? Die Verbraucherzentrale Bremen gibt Tipps.

Die Trockenheit war für Pilze in den letzten Jahren ein Problem, doch das Wetter in diesem Jahr sollte nach aktuellen Prognosen für eine gute Pilzernte sorgen. Ausreichend Feuchtigkeit im Wechsel mit warmen Tagen ist optimal für ein gutes Wachstum. „Der Spätsommer und Herbst sind die beste Zeit, um auf die Suche nach den kleinen Hutträgern zu gehen, die weder Pflanze noch Tier sind“, erklärt Annabel Dierks, Ernährungsexpertin von der Verbraucherzentrale Bremen. Pilze bilden eine ganz eigene Gattung, denn sie betreiben keine Fotosynthese wie Pflanzen und sind im Gegensatz zu Tieren an ihren Standort gebunden. Der leckere Fruchtkörper, den wir ernten, ist nur ein kleiner Teil des Myzels, einem weit im Boden verzweigten Wurzelwerk.

Sammeln – gewusst wie

Wer sich selber auf die Suche machen möchte, sollte ein paar Dinge beachten. „Sammler:innen sollten die Pilze sicher erkennen und von giftigen Doppelgängern unterscheiden können“, so Annabel Dierks. Ohne Kenntnisse Pilze zu sammeln kann mit unangenehmen Beschwerden bis hin zu Leberschäden, Krankenhausaufenthalten oder dem Tod enden.
„Begleiten Sie zunächst jemanden, der sich mit Pilzen auskennt, wenn Sie nur geringes Pilzwissen haben“, rät die Ernährungsexpertin. Pilzapps oder ein Bestimmungsbuch sind nur begrenzt hilfreich, denn sie können Pilze falsch bestimmen oder unklare Angaben machen. Deshalb gilt: Was Sammler:innen nicht ganz sicher bestimmen können, bleibt besser im Wald stehen. Auch angefressene, ganz alte oder sehr kleine Pilze lieber nicht mitnehmen.
Um auch im nächsten Jahr Pilze zu finden, gehen sie am besten behutsam vor: „Drehen Sie Pilze aus dem Boden heraus und bedecken Sie die Fundstelle wieder mit Erde“, erklärt Annabel Dierks. So kann der Pilz sich wieder regenerieren.

Transport und Zubereitung

In Tüten oder Taschen drücken die Pilze leicht an und schwitzen schnell, daher sind sie keine gute Wahl. Ein stabiler, gut durchlüfteter Korb eignet sich am besten zur Aufbewahrung der gefundenen Pilze. „Putzen Sie Ihre Ernte sorgfältig und erhitzen Sie die Gerichte gut durch“, rät Annabel Dierks. Pilze sind schwerverdaulich, deshalb besser nur kleine Mengen verzehren. Nur Champignons können roh verzehrt werden – diese werden für den Handel extra unter festgelegten Bedingungen angebaut. Sollte nach einer Mahlzeit mit Pilzen Unwohlsein wie Bauchschmerzen oder Übelkeit auftreten, sofort einen Arzt aufsuchen oder die Giftnotrufzentrale anrufen und am besten Teile der Pilze zur Bestimmung mitnehmen.

Bei Fragen oder Unsicherheit können Sie sich an den Pilzsachverständigen für Bremen wenden: Simon Makhali (0421) 7926949.
Giftinformationszentrum-Nord: (0551) 192 40

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

Förderhinweis HB Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

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