- Versteckter Alkohol in Adventskalendern mit Kindermotiven
- Faire und nachhaltigere Adventskalender an ihren Siegeln erkennen
- Verpackungsmüll sparen, Säckchen und Schachteln wieder befüllen
Klassischer Schokofan oder lieber etwas ausgefallener? Adventskalender versprechen die Vorfreude auf Weihnachten zu versüßen. Ein Blick auf Zutatenliste und Siegel verrät, was tatsächlich drinsteckt. Die Verbraucherzentrale Bremen gibt Tipps, wie Sie unliebsamen Überraschungen entgehen.
Bis zu 1,25 Euro pro Türchen geben die meisten Deutschen für den Adventskalender aus. Die Auswahl ist dabei nahezu grenzenlos. Von kleinen Überraschungen aus Schokolade über Spielzeug bis zu Schmuck und Werkzeug, Adventskalender versüßen vielen Menschen die Vorweihnachtszeit. Fest steht – egal ob fertig gekauft oder selbst verpackt – über einen Adventskalender freuen sich nicht nur Kinder.
Hinweise auf Alkohol fehlen auf der Vorderseite
Doch was, wenn Kinder unbedacht Adventskalender für Erwachsene bekommen? Hinter den Türchen des märchenhaften Weihnachtsmarktmotives steckt plötzlich Alkohol, ohne dass dies auf den ersten Blick zu erkennen ist. Nur ganz klein in der Zutatenliste auf der Rückseite reihen sich Kirschwasser, Amaretto und Cognac mit weiterem Alkohol aneinander. „Lesen Sie vor dem Kauf von Adventskalendern für Kinder unbedingt die Zutatenliste“, rät Annabel Dierks, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bremen, und weiter: „Eine Taschenlupe hilft dabei.“
Kritik für mangelhafte Kennzeichnung
Die Verbraucherzentrale Bremen kritisiert die verbraucherunfreundliche Kennzeichnung von Adventskalendern seit Jahren. „Auch wenn es gesetzlich nicht vorgeschrieben ist, es sollte auf den ersten Blick erkennbar sein, ob die Adventskalender für Kinder geeignet sind“, sagt Annabel Dierks. Vor allem, wenn sie kindliche Motive tragen. „Auf Herstellerseite gibt es teilweise wenig Einsicht“, kritisiert die Ernährungsexpertin. Die weihnachtlich-kindlichen Darstellungen sollen nicht durch einen Hinweis auf enthaltenen Alkohol in Mitleidenschaft gezogen werden. „Dafür tragen nun einige Kalender ohne Hochprozentiges einen Hinweis auf ihre Alkoholfreiheit“, erklärt Annabel Dierks.
Fair Trade auch beim Adventskalender
Auch bei den klassischen Schoko-Adventskalendern gibt es Unterschiede. Wer ein bisschen Zeit beim Einkaufen mitbringt, kann einen genaueren Blick auf die Hinweise auf der Verpackung werfen. Egal ob Vegan-Blume, Bio-Siegel oder Fairtrade-Logo – die Hersteller versuchen die Qualität ihrer Produkte sichtbar zu machen. Mit dem Kauf fair gehandelter Schokolade werden bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Arbeiter:innen gefördert. Besonders im Kakaoanbau sind Kinderarbeit und Ausbeutung weiterhin problematisch. „Mit fairen Produkten tun Sie nicht nur ihren Liebsten etwas Gutes, Sie können auch die Menschen in den Anbauländern unterstützen“, erklärt Annabel Dierks.
Verpackungsmüll – nein danke
Die große Verpackung ist recycelbar und das Plastikinnenleben biologisch abbaubar? In die Biotonne gehört es trotzdem nicht. Die Kompostieranlagen können Bioplastik nicht verarbeiten. Es muss vorher aussortiert werden und landet im Müll. „Am besten sind Beutel oder Schachteln, die Sie jedes Jahr wieder befüllen können“, rät Annabel Dierks. „So sparen Sie nicht nur Verpackungsmüll, Sie können auch frei entscheiden, ob es Schokolade, Spielzeug, Schmuck oder Werkzeug sein soll.“ Die selbst zusammengestellte Variante ist zudem meist günstiger. Angebliche Warenwerte, die in fertigen Kalendern stecken, sind häufig nicht nachzuvollziehen.
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