Homeoffice und Homeschooling – Energiefressern auf der Spur

Pressemitteilung vom
Arbeiten und Schule von zu Hause können den Stromzähler auf Touren bringen. Auch die Heizung läuft zurzeit im Dauerbetrieb. Die Verbraucherzentrale Bremen gibt vier Tipps, wie sich der Energieverbrauch zu Hause reduzieren lässt.
Frau am Schreibtisch mit Computer
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  1. Abspecken beim Stromverbrauch
    So mancher Stromverbrauch hat im vergangenen Jahr deutlich zugelegt. Höchste Zeit, die Diät zu beginnen. Damit die Euros auf der nächsten Stromrechnung wieder purzeln, müssen Energiefresser ausfindig gemacht werden. Doch im ersten Schritt sollte die Stromrechnung zu Rate gezogen werden. „Wie hoch war der Verbrauch bei der letzten Abrechnung?“. Diese Frage stellt die Energieberaterin, Inse Ewen, den Verbraucher:innen immer als erstes. Teilt man die angegebenen Kilowattstunden durch die Anzahl der abgerechneten Tage, beispielsweise 365 Tage, ist der durchschnittliche Tagesverbrauch ermittelt. „Wird nun der Zähler einmal heute und dann noch einmal 24 Stunden später abgelesen, lässt sich der aktuelle Tagesverbrauch feststellen“, erklärt die Energie-Expertin. Allein für PC, Notebook, Tablet und Co im Dauerbetrieb können täglich ein bis zwei Kilowattstunden dazu kommen. Vor allem wenn nun alle Familienmitglieder zu Hause arbeiten und auch die Spülmaschine öfter läuft. Um hohe Nachzahlungen zu vermeiden, sollten die monatlichen Pauschalen angepasst werden oder aber dafür ein „kleines Polster“ zurückgelegt werden.
     
  2. Heizkosten sparen mit dem richtigen Dreh
    Schön warm soll es zu Hause sein. Gerade bei längerem Sitzen kann es sich kalt anfühlen. Doch ist das auch so? Ein Thermometer bringt es an den Tag. „Auch bei nur einem Grad mehr, steigt der Heizenergieverbrauch um sechs Prozent. Das ist eine ganze Menge“, weiß Inse Ewen. Für Öl und Gas fallen in diesem Jahr erstmalig CO2-Kosten an, das heißt jede Kilowattstunde wird teurer. Grund genug also, den Thermostatventilen den richtigen Dreh zu geben oder aber auf programmierbare Thermostate umzusteigen. Mit ihrer Hilfe lässt sich die Temperatur genau festlegen und das stundengenau.
     
  3. Richtigen Tarif bei Strom und Gas wählen
    Und wenn schon der Energieverbrauch unter die Lupe genommen wird, hilft der Blick auf die Preise pro Kilowattstunde. Auch wenn der Strompreis bundesweit sinkt, sollte geprüft werden, ob es beim eigenen Stromanbieter auch günstiger geht oder sich ein Wechsel zu einem anderen Stromanbieter lohnt „Noch kritischer sollte der Blick auf die Gasrechnung sein, denn hier steigen die Preise unter anderem auf Grund der CO2-Steuer“, erklärt Inse Ewen. Viele Energieversorger haben eine Preisänderung zum 1. Februar angekündigt. „Mit jeder Preisanpassung gibt es ein Sonderkündigungsrecht, eventuell klappt noch ein schneller Wechsel“, so die Energieberaterin. Wer seinem Energieversorger die Treue hält, sollte nicht vergessen, seine Zählerstände am 31. Januar abzulesen und dem Energieversorger mitzuteilen. Auf diese Weise wird der Verbrauch für den Zeitraum zwischen letzter Ablesung und dem neuen Ablesetag nicht errechnet, sondern genau ermittelt und entsprechend mit den für diesen Zeitraum gültigen Preisen abgerechnet. Ebenfalls wichtig ist es, ganz unabhängig bei welchem Energieanbieter Sie sind, die Wahl des richtigen Tarifs. Die Grundversorgungstarife sind in den seltensten Fällen die günstigsten Tarife. Häufig gibt es in Abhängigkeit von der Höhe des Verbrauchs günstigere Konditionen.
     
  4. Pilze gehören in den Wald, nicht an die Wand
    Neben dem Energieverbrauch steigt auch die Luftfeuchtigkeit in den Räumen, wenn ganztags in den eigenen vier Wänden gewohnt, gearbeitet oder gelernt wird. Je mehr Menschen sich im Haus oder der Wohnung aufhalten, desto häufiger sollte gelüftet werden, um Schimmel zu vermeiden. „Die relative Luftfeuchtigkeit sollte nicht dauerhaft über 55 bis 60 Prozent liegen“, warnt die Expertin. Für Feuchtigkeit sorgen nicht nur Wasserdampf vom Duschen oder Baden sowie das Kochen in der Küche, sondern auch die Atemluft und nächtliches Schwitzen. Mit einem Hygrometer kann die relative Luftfeuchtigkeit gemessen werden. Ebenfalls sollte ausreichend geheizt werden, damit die Wände nicht zu sehr auskühlen.

Hilfe und Beratung?
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Bremen hilft bei allen Fragen zum effizienten Einsatz von Energie zuhause. Sie findet telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. Eine Terminvereinbarung unter 0421-160777 ist erforderlich.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

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