- Insekten dürften seit dem 1. Januar 2018 laut der Novel Food-Verordnung verarbeiten
- Etwa 80 Prozent der Menschen weltweit nutzen Insekten als Teil der Ernährung
- Auf dem deutschen Markt sind vor allem Mehl-, Buffalowürmer und Heuschrecken vertreten
Insekten zählten schon immer zu einer wichtigen Nahrungsquelle des Menschen. Derzeit gibt es ca. 2.100 essbare Insektenarten. Diese wurden früher fast ausschließlich durch den Wildfang gewonnen, heute werden auch verschiedene Arten gezüchtet. Etwa 80 Prozent der Menschen nutzen Insekten als Teil der Ernährung. Auf dem deutschen Markt werden sie beispielsweise als Snack (z. B. frittierte gewürzte Heuschrecken), in Schokolade oder Honig angeboten. Auch vermahlen zu Insektenmehl für Insektennudeln, Burger Patties und Proteinriegel, lassen sich Insekten in dem Supermarkt Regalen wiederfinden.
Sind Insekten gesund?
Insekten sind eine gute Quelle von ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen und Mineralstoffen. Sie sind fast frei von Kohlenhydraten und sehr fettarm. Als Proteinlieferant sind sie vergleichbar oder gegenüber Fleisch sogar zu bevorzugen. Der Eiweißgehalt von Speisegrillen liegt beispielsweise bei knapp 70 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm, hingegen hat Schweinefleisch nur etwa 27 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm. Auch können Insekten Alpha-Linolensäure liefern, welche zu den Omega-3-Fettsäuren zählt. Die Nährstoffe variieren jedoch sehr stark, je nach Insektenart. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) empfiehlt das Züchten und den Verzehr von essbaren Insekten. Besonders in ärmeren Ländern, in denen sich die Hauptbevölkerung kein Fleisch von Rindern, Schweinen oder Geflügel leisten kann, liefern Insekten hochwertige Nährstoffe zu einem sehr geringen Preis.
In einem Geschmackstest haben die Mitarbeiter der Verbraucherzentrale Bremen verschiedene Produkte getestet. „Die Insektenburger sind eine klasse Alternative und schmecken wirklich gut. In einer Blindverkostung wären die Produkte mit Insekten nicht von normalen zu unterscheiden. Zudem ist die Schokolade mit Mehlwürmern ein witziger Gag.“, sagt Dr. Annabel Oelmann, Vorständin Verbraucherzentrale Bremen.
Experten vermuten, dass wenn Insekten erstmal in Deutschland eingeführt sind, sie von den nachfolgenden Generationen als völlig normal wahrgenommen werden. „Vor 30 Jahren konnten sich viele Menschen in Europa nicht vorstellen Sushi zu essen. Der Verzehr von rohem Fisch und Algen sind heutzutage keine Besonderheit mehr. Vielleicht wird das mit den Insekten ähnlich.“, so Dr. Annabel Oelmann weiter.
Essen der Zukunft?
Ein Vorteil von Insekten ist, dass sie weniger Platz und Wasser als Rinder, Schweine und Hühner benötigen. Ebenfalls werden, laut des Fleischatlas 2018, hundertmal weniger Emissionen freigesetzt als bei der Rinderzucht. Der essbare Anteil von Insekten liegt mit 80 – 100 Prozent auch deutlich höher als beim Rind, dort sind es im Schnitt nur 40 Prozent. Die Massenproduktion von Fleisch wirkt sich negativ auf die Ökobilanz aus. Insekten hingegen können ökofreundlicher produziert werden.
Zum 1. Januar 2018 trat eine neue Verordnung nach der Novel-Food-Verordnung in Kraft. Die Novel-Food-Verordnung regelt den Umgang mit neuartigen Lebensmitteln, wie mit Insekten. Diese müssen vor dem Inverkehrbringen gesundheitlich bewertet und zugelassen werden. So gelten ganze Insekten, Insektenteile und aus Insekten gewonnene Inhaltsstoffe als neuartige Lebensmittel.
Über den Marktcheck
In unserem Marktcheck haben wir 13 verschiedene Insekten-Produkte in den Supermärkten gefunden. Die Produkte haben alle einen Insektenanteil. Auch geröstete Insekten, die für den menschlichen Verzehr geeignet sind, haben wir gefunden. Die Produktsparte in den Supermarkt war recht umfangreich. Unter anderem boten die Märkte Pasta, Schokolade, Müsli und Brot an. Weitere Informationen zu den einzelnen Produkten finden Sie in der verlinkten Insektentabelle.