Verbaut die Wohnimmobilienkreditrichtlinie den Weg ins Eigenheim?

Pressemitteilung vom
Die Wohnimmobilienkreditrichtlinie soll Verbraucher dafür schützen, ein Immobiliendarlehen aufzunehmen, das sie nicht zurückzahlen können. Anbieter beklagen, dass das Gesetz zu streng sei. Das Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale Bremen will das überprüfen und sammelt Verbraucherfälle.

Die Wohnimmobilienkreditrichtlinie soll Verbraucher dafür schützen, ein Immobiliendarlehen aufzunehmen, das sie nicht zurückzahlen können. Anbieter beklagen, dass das Gesetz zu streng sei. Das Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale Bremen will das überprüfen und sammelt Verbraucherfälle.

Off

Seit einiger Zeit berichten Medien verstärkt, dass Verbraucher Schwierigkeiten haben, eine Immobilienfinanzierung zu bekommen, zu verlängern oder den Kreditgeber zu wechseln. Betroffen seien insbesondere ältere Verbraucher, jüngere Familien und Selbstständige. Einige Kreditinstitute behaupten, dass sie aufgrund eines neuen Gesetzes viele Anträge ablehnen müssten.

Tatsächlich gelten seit März 2016 in Deutschland neue Bestimmungen zur Vergabe von Immobilienkrediten. "Die europäische Wohnimmobilienkreditrichtlinie schreibt den Anbietern nun vor, Verbraucher umfassender zu beraten und genauer zu prüfen, ob sie die Kreditlast langfristig tragen können", sagt Hartmut Schwarz, Referent für Immobilienfinanzierung der Verbraucherzentrale Bremen. "Einige Sparkassen und Volksbanken legen diese Vorgaben aber übervorsichtig aus. Ein Mindest- oder Höchstalter für Kreditnehmer beispielsweise sind darin nicht verankert."

Marktwächter sucht Betroffene

Als Marktwächter mit dem Schwerpunkt Immobilienfinanzierung will die Verbraucherzentrale Bremen untersuchen, wie Kreditinstitute und andere gewerbliche Dar-lehensgeber das neue Gesetz umsetzen.

"Wir wollen prüfen, inwiefern Anbieter ihre Praxis der Vergabe von Immobiliendarlehen seit Inkrafttreten des neuen Gesetzes geändert haben", sagt Philipp Rehberg, Leiter des Bremer Marktwächter-Teams. "Die Wohnimmobilienkreditrichtlinie soll eine verantwortliche Kreditvergabe durch die Anbieter sicherstellen, nicht aber Verbrauchern den Weg ins Eigenheim verbauen."

Verbraucher können sich beim Marktwächter melden, wenn sie Schwierigkeiten beim Abschluss einer Immobilienfinanzierung hatten, ihnen ein Darlehen, eine Anschlussfinanzierung oder der Wechsel zu einem anderen Kreditgeber verweigert wurde.

Einen Meldebogen gibt es auf der Webseite der Marktwächter unter www.marktwächter.de

Hinweis: Das Marktwächter-Team kann nicht auf individuelle Fälle eingehen. Für eine persönliche Beratung können sich Verbraucher an eine Verbraucherzentrale in ihrer Nähe wenden. Eine Übersicht gibt es im Internet unter www.verbraucherzentrale.de/beratung.

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
Ein Gerät Healy neben dem Wort Warnung.

Healy: Keine wissenschaftliche Evidenz für Gesundheitsversprechen

Bei den Verbraucherzentralen beschweren sich immer mehr Menschen über das Produkt "Healy". Verkäufer:innen behaupten, das Medizinprodukt würde beispielsweise bei chronischen Schmerzen, Schlafstörungen oder Depressionen helfen. Die Wirksamkeit von "Healy" ist aber nicht wissenschaftlich bewiesen.
Nahaufnahme eines Rezeptscheins vom Arzt, auf dem "Privat" als Krankenkasse eingetragen ist.

Beitragssteigerung bei privater Krankenversicherung: Was nun?

Viele privat Krankenversicherte waren in letzter Zeit von deutlichen Beitragserhöhungen betroffen. Wir zeigen Wege, wie Sie auf einen solchen Bescheid reagieren, wo Sie eventuell Geld sparen können und nennen die jeweiligen Vor- und Nachteile.
Fokuswoche Ziele FSJ

Ist Freiwilligendienst was für mich? Jetzt zu Online-Vortrag anmelden!

Freiwilligendienst: Ist das was für mich? Hier findest du alle Infos zu den kostenlosen Online-Vorträgen.