Softdrinks – fruchtige Erfrischung mit großer Vielfalt

Pressemitteilung vom
Marktcheck der Verbraucherzentrale Bremen zu Limonaden & Co.
Softdrinks
Softdrinks des Marktchecks

Das Wichtigste in Kürze:
•    Im Durchschnitt ist der Zuckergehalt mit 8,5 % für Getränke sehr hoch
•    Der Fruchtsaftgehalt ist sehr unterschiedlich
•    Nur 15 % der Stichprobe kommt ohne zugesetztes Aroma aus

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Marktcheck

Die Verbraucherzentrale Bremen hat sich im Rahmen einer Online-Recherche 41 kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke in Portionsgrößen von 200 bis 500 ml angeschaut, die häufig unterwegs getrunken werden. Von den 41 Getränken wurden 16 als Limonaden bezeichnet. Koffeinhaltige Getränke, Light-Getränke und Energydrinks haben wir dabei nicht berücksichtigt. „Für unseren Marktcheck haben wir die Produkte mit besonderem Blick auf ihren Zucker- und Fruchtsaftgehalt, den Zusatz von Aromen und Zusatzstoffen geprüft. Denn da gibt es je nach Getränk unterschiedliche Vorgaben“, sagt Sonja Pannenbecker, Referentin für Lebensmittel und Ernährung der Verbraucherzentrale Bremen.

Erfrischungsgetränk, Limonade oder Fruchtsaftgetränk?

In den Leitsätzen für Erfrischungsgetränke wird zwischen den verschiedenen Begriffen unterschieden: „So zählen Fruchtsaftgetränke, Fruchtschorlen, Limonaden und Brausen zu den Erfrischungsgetränken, haben aber alle unterschiedliche Anforderungen“, erklärt Sonja Pannenbecker.

Starke Unterschiede beim Zuckergehalt

Der Zuckergehalt variiert zwischen 4,2 – 12,3 Prozent und liegt im Durchschnitt bei 8,5 Prozent. Klingt erst einmal nicht besonders erwähnenswert, sind dann aber doch bei einer 330 ml-Flasche ganze neun Stück Zuckerwürfel (beim höchsten Zuckergehalt sind es fast 14 Stück bei einer 330 ml-Flasche).
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, nicht mehr als zehn Prozent der Gesamtenergie eines Tages in Form von zugesetztem Zucker zu verzehren. „Dieser Wert ist nicht als Empfehlung zu verstehen, sondern als Obergrenze und wird mit einer bis zwei Flaschen Softdrinks schnell erreicht“, warnt Sonja Pannenbecker.

Starke Unterschiede im Fruchtsaftgehalt

Bei 25 Getränken aus unserem Test wurde der Fruchtsaftgehalt angegeben. Dieser variierte zwischen 2,4 und 23 Prozent.
Bei zwei Limonaden wurde der Fruchtsaftgehalt nicht angegeben. „Da aber die Leitsätze für Erfrischungsgetränke einen Mindestgehalt von drei Prozent bei Zitrusfrüchten beziehungsweise fünf Prozent bei anderen Früchten vorschreiben, sollte diese Angabe aus unserer Sicht nicht fehlen“, sagt Sonja Pannenbecker.

Nur rund 15 Prozent der Stichprobe kommt ohne Aroma aus

Insgesamt kommen nur sechs Getränke ohne Aroma aus, davon sind vier Limonaden. In allen anderen Getränken kommen sowohl natürliche (32 Mal) als auch künstliche Aromen (drei Mal) zum Einsatz.

Jede Menge Zusatzstoffe

Den meisten Produkten (31 Mal) wurden Zusatzstoffe zugesetzt – allen voran Antioxidationsmittel wie Ascorbinsäure oder Zitronensäure, die vor Farbveränderungen durch Sauerstoff schützen sollen. Aber auch Stabilisatoren und Verdickungsmittel kommen bei über der Hälfte der Stichprobe zum Einsatz (21 Mal). Sie dienen dazu, dass sich während der Lagerung Partikel wie zum Beispiel Fruchtfleisch nicht so schnell absetzen. Auch Farbstoffe (zehn Mal), Säureregulatoren (fünf Mal) und Konservierungsstoffe (2 Mal) werden verwendet.
Insgesamt sind diese Zusatzstoffe eher unkritisch anzusehen, die Stichprobe zeigt jedoch, dass einige Getränke auch sehr gut ohne ihren Einsatz auskommen – generell gilt hier das Motto: Weniger ist mehr!

Gesamtbewertung – der Nutri-Score

„Um einen Überblick über die gesundheitliche Eignung der Produkte zu bekommen, haben wir den Nutri-Score berechnet. Alle Getränke landeten im Ampelsystem in den beiden schlechtesten Kategorien: Sieben Produkte erhielten ein oranges D und der überwiegende Anteil mit 34 Produkten ein rotes E“, warnt Sonja Pannenbecker. Hauptverantwortlich für die schlechte Bewertung waren der Zuckergehalt und der damit verknüpfte Energiegehalt. Die Übersicht steht auf der Homepage der Verbraucherzentrale Bremen zur Verfügung.

FAZIT

Beim Einkauf lohnt sich der Blick auf Zutatenliste und Nährwerttabelle, denn es gibt auch Erfrischungsgetränke mit einem geringen Zuckergehalt. Als Durstlöscher eignet sich am besten Leitungs- oder Mineralwasser – Erfrischungsgetränke oder Limonaden sind ab und an eine leckere Alternative, die jedoch mehr Kalorien mit sich bringen kann, als beispielsweise ein kleiner Schokoladenriegel.

Limonade einfach selber machen!

„Mein Tipp: Wer ganz genau wissen will, was drin ist, kreiert sich seine Limonade einfach selber“, rät Sonja Pannenbecker. Dazu kann eine Mischung aus kohlensäurehaltigem Mineralwasser, Fruchtsaft und etwas Sirup verwendet werden. Je nach Geschmack lässt sich z.B. Ingwersirup auch fix aus Ingwer, Zucker, Wasser und Zitronen selber herstellen. Im Kühlschrank gelagert, steht er immer bereit für die selbstgemachte Limo zur Grillparty – kombiniert mit Wasser und frischem Limettensaft, dekoriert mit Pfefferminzblättchen oder Limettenscheiben – und fertig! Auch Kräuter aus dem Garten können eine leckere Basis für Limonaden bilden!

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

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