3780 Stück Würfelzucker für einen Bluetooth-Kopfhörer. Erneut wirbt Ferrero anlässlich eines bevorstehenden Fußball-Großereignisses mit Prämien. Die Palette reicht von zwei Gläsern für 35 Punkte bis hin zu einem Bluetooth-Kopfhörer für 90 Punkte.
• Schon wieder unsinnige Werbekampagne von Ferrero
• Schokoladenberge für Prämien
• Hersteller handelt unverantwortlich
Die Punkte können Kundinnen und Kunden über den Kauf bestimmter Produkte sammeln. Für ein 450 Gramm-Glas Nutella beispielsweise gibt es zwei Punkte, genauso für einen Zehnerpack Duplo. Diese Aktion vor der Fußball-WM erinnert stark an die vor zwei Jahren zur EM. Die Verbraucherzentrale Bremen hatte diese Werbung damals schon kritisiert und kann angesichts der Wiederholung nur den Kopf schütteln.
Schokoladenberge für Prämien
Berge an Schokoprodukten sind zu erwerben, um eines der sieben „Lovebrands WM-Prämien“ zu bekommen. Die „günstigste“ Prämie sind zwei Gläser mit je einer Aufschrift „Teamplayer“ und „Spielmacher“ sowie mit einer Nutella-Werbung auf jedem Glas. 35 Punkte müssen Fans sammeln, um diese Gläser zu bekommen. „Das sind umgerechnet je 17,5 Zehnerpackungen Duplo oder Nutella-Gläser (450 g). Die „teuerste“ Prämie mit 90 Punkten ist ein Bluetooth-Kopfhörer – je 45 Duplopackungen oder Nutellagläser“ erläutert Annabel Oelmann, Vorständin der Verbraucherzentrale Bremen.
3780 Stück Würfelzucker für einen Bluetooth-Kopfhörer
Nutella ist eine fett- und zuckerreiche Nuss-Nugat-Creme, der Fettgehalt liegt bei über 30 und der Zuckergehalt bei über 56 g pro 100 Gramm. Das „kleine“ Glas enthält 84 Stück Würfelzucker, das große 750 g-Glas sogar 140 Stück.
Wer den Kopfhörer mit den kleineren Nutellagläsern einlösen möchte, müsste 45 Gläser kaufen. „Das sind 3780 Stück Würfelzucker!“ empört sich Oelmann.
Hat der Hersteller keine besseren Ideen?
„Fallen dem Hersteller wirklich keine besseren Werbemaßnahmen ein?“, fragt sich Oelmann. „Auch an Ferrero dürfte der Ernährungsstatus vieler Kinder und Jugendlicher nicht vorbeigegangen sein. Übergewicht ist hier ein massives Problem – mit noch nicht absehbaren Folgen für unser Gesundheitssystem. Mit solchen Kampagnen fördert der Hersteller diese Entwicklung geradezu. Aus unserer Sicht handelt Ferrero verantwortungslos“, kritisiert Oelmann.