Das Käfig-Ei ist nicht genug

Pressemitteilung vom
Die Verbraucherzentrale Bremen und die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN fordern von der designierten Bundesagrarministerin Julia Klöckner eine verpflichtende Haltungskennzeichnung für alle tierischen Produkte – vom Schnitzel bis zur Milch.
Huhn vor Eierkarton
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Gemeinsame Pressemitteilung von Vier Pfoten und der Verbraucherzentrale Bremen:
Die Verbraucherzentrale Bremen und die internationale Tierschutzstiftung Vier Pfoten fordern von der designierten Bundesagrarministerin Julia Klöckner eine verpflichtende Haltungskennzeichnung für alle tierischen Produkte – vom Schnitzel bis zur Milch – um Verbrauchern eine transparente Orientierungshilfe bei Fleisch, Milchprodukten und verarbeiteten Eiern zu bieten.

Annabel Oelmann, Vorstand der Verbraucherzentrale Bremen: „Was für frische Eier gilt, muss auch für alle tierischen Lebensmittel gelten. Denn auch bei Fleisch, Wurst, Milch und Lebensmitteln, die Eier oder Milch enthalten, wollen Verbraucher erkennen, wie die Tiere gehalten wurden. Das kann nur durch eine Kennzeichnung für alle tierischen Produkte geschehen.“

Ina Müller-Arnke, Agraringenieurin bei Vier Pfoten: „Die seit 12 Jahren geltende Kennzeichnungspflicht bei Eiern hat Tieren und Verbrauchern geholfen, denn Käufer haben Eier aus tierquälerischer Käfighaltung erkennen können, sie abgelehnt und aus den Supermärkten verschwinden lassen. Eine transparente Haltungskennzeichnung ist ein wirksames Instrument, um den Tierschutz auch in der Nutztierhaltung voranzutreiben.“

Konsumenten setzen weiterhin deutliche Zeichen, weil sie statt zu Eiern aus Bodenhaltung immer mehr zu Eiern aus Freilandhaltung oder zu Bio-Eiern greifen.

Obwohl es frische Eier aus Käfighaltung nicht mehr in den Läden gibt, werden sie in verarbeiteten Ei-Produkten wie Kuchen oder Nudeln hingegen immer noch gebraucht. Im Zuge des Fipronil-Skandals im vergangenen Jahr haben die Bremer Verbraucherschützer einen Marktcheck durchgeführt und 19 verschiedene Produkte aus weiterverarbeiteten Eiern gekauft. Das Ergebnis: Elf Produkte gaben keinerlei Auskunft über die Herkunft der Eier; die Verbraucherschützer gehen von Käfighaltung aus.

Regina Aschmann, in der Verbraucherzentrale Bremen zuständig für Lebensmittel und Ernährung: „Verbraucherinnen und Verbraucher möchten auch bei weiterverarbeiteten Zutaten wissen, woher die Eier kommen. Sie haben ein Recht zu wissen, wie Tiere gehalten wurden und ein Recht auf bewusste Auswahl beim Einkauf. Eier aus Käfighaltung lehnen viele Verbraucherinnen und Verbraucher ab und wollen sie auch nicht versteckt verzehren.“

Eine Kennzeichnung auch für Fleisch- und Milchprodukte könnte nach dem vierstufigen Modell der bereits etablierten Eier-Kennzeichnung erfolgen:

0: Tierhaltung nach den Vorgaben für ökologische Erzeugung/Bio
1: Tierhaltung mit Auslauf im Freien/Grünauslauf
2: Tierhaltung mit deutlich mehr Platz und Einstreu
3: Tierhaltung nach gesetzlichem Mindeststandard

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.
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