- Versicherungsschutz muss der Lebenssituation entsprechen
- Die existenziellen Risiken sollten unbedingt versichert werden
- Krankenversicherung und private Haftpflichtversicherung sind ein muss
- Wichtig: Versicherungsschutz überprüfen
Annabel Oelmann, Vorstand der Verbraucherzentrale Bremen, erklärt, welche Versicherungen für Studierende besonders wichtig sind: "Zunächst gilt es, Risiken zu versichern, bei deren Eintritt die wirtschaftliche Existenz bedroht ist. Neben dem obligatorischen Krankversicherungsschutz sollten sich Studierende daher insbesondere über eine Privathaftpflicht- und eine Berufsunfähigkeitsversicherung informieren.“
Einen Überblick über die wichtigsten Versicherungen für Studierende hat Roland Stecher, Finanzexperte der Verbraucherzentrale, zusammengestellt:
Krankenversicherung
„Studentinnen und Studenten können bis zum 25. Lebensjahr über die Eltern kostenlos in der gesetzlichen Krankenkasse in der Familienversicherung versichert bleiben“, erklärt Roland Stecher. Sind die Eltern privat krankenversichert ist dies nicht möglich. Studenten können sich in der gesetzlichen Krankenversicherung absichern oder ihren privaten Krankenversicherungsvertrag fortführen. „Für Auslandsaufenthalte wird zusätzlich eine Auslandsreisekrankenversicherung benötigt.“ Gerade bei Reisen in Länder, mit denen ein Sozialversicherungsabkommen besteht, wird ein medizinisch notwendiger Rücktransport von der Krankenkasse nicht bezahlt. Dadurch können hohe Kosten entstehen.
Privathaftpflichtversicherung
„Dieser Schutz ist unverzichtbar“ sagt Roland Stecher, „jeder haftet für Schäden, die er einem anderen zufügt, mit allem was er hat und zukünftig erwirtschaftet.“ Wenn die Eltern eine Haftpflichtpolice haben, gelten Familienangehörige bei den meisten Tarifen als mitversicherte Personen. Dazu zählen beispielsweise unverheiratete Kinder während der Schulzeit und der sich unmittelbar anschließenden Berufsausbildung oder Studium. Ist das Studium abgeschlossen, wird ein eigener Vertrag notwendig.
Berufsunfähigkeitsversicherung
Die eigene Arbeitskraft ist die Grundlage zur Sicherung des Lebensunterhalts. Daher ist der Abschluss einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung dringend zu empfehlen. Studenten und Berufseinsteiger stehen bei Verlust ihrer Arbeitskraft vor besonderen Problemen. Sie haben in der Regel die Einstiegsvoraussetzungen für den Bezug einer gesetzlichen Erwerbsminderungsrente nicht erfüllt. Dafür müssen in den letzten fünf Jahren 36 Monate Pflichtbeiträge in die gesetzliche Rentenversicherung gezahlt worden sein. Doch selbst wenn später ein Anspruch besteht, reichen die Leistungen oft bei Weitem nicht aus. Je früher ein Vertrag abgeschlossen wird, desto geringer sind die Beiträge. Außerdem spielen Vorerkrankungen eine große Rolle, ob ein Antragsteller überhaupt einen Vertrag bekommt und zu welchen Bedingungen.
Unfall- und Hausratversicherung
Bestehen in der Familie Verträge zur finanziellen Absicherung vor den Folgen eines Unfalles, sollten die Vertragsinhalte auf die Lebenssituation als Studierender angepasst werden. Bewohnen Studierende eine eigene Wohnung und besitzen hochwertigen Hausrat, ist es sinnvoll über den Abschluss einer Hausratversicherung nachzudenken.
Versicherungsschutz überprüfen
Die Verbraucherzentrale Bremen bietet zu Versicherungen persönliche Beratung in Bremen und Bremerhaven an. Telefonische Terminvereinbarungen sind montags bis donnerstags von 10:00 bis 16:00 Uhr und freitags von 10:00 bis 13:00 Uhr unter (0421) 160 77-7 oder Online unter www.verbraucherzentrale-bremen.de.