Stromsperren in Bremen vermeiden durch Energiebudgetberatung

Pressemitteilung vom
Stromsperren in Bremen vermeiden: Verbraucherzentrale und swb setzen weiterhin auf Energiebudgetberatung

Nach erfolgreichem Projektstart wird die Kooperation verlängert.

  • Energiebudgetberatung erfolgreich gestartet
  • Ganzheitliche Lösungsstrategien erforderlich
  • Verlängerung des Projekts bis 2020
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Nach dem erfolgreichen Start der Kooperation setzten Verbraucherzentrale Bremen und swb auf die Verlängerung des Projekts. Das Beratungsangebot „Energiebudgetberatung“ bietet Ratsuchenden Begleitung bei der Bewältigung sowohl des akuten Problems als auch bei der langfristigen Verbesserung ihrer finanziellen Lage. 167 Verbraucher und Verbraucherinnen aus Bremen und Bremerhaven suchten 2017 Rat bei der Verbraucherzentrale Bremen, weil sie Probleme mit der Bezahlung ihrer Energiekosten hatten. Etwa 550 Beratungs- und Verhandlungsgespräche waren erforderlich, um ein Gesamtforderungsvolumen von 104.000 Euro zu bearbeiten.

 

Mehr Orientierung mit ganzheitlichem Beratungsansatz

 

Die Energiebudgetberatung folgt einem ganzheitlichen Prinzip. Sie unterstützt die Ratsuchenden dabei, die Beratungsresultate einzelner Institutionen und Organisationen zusammenzuführen. Hierin liegt aus Sicht der Verbraucherzentrale Bremen und ihrer Vorständin, Annabel Oelmann, der Schlüssel, um den Problemen mit Zahlungsrückständen und Energiesperren zu begegnen: „Die Zahlungsprobleme von Verbraucherinnen und Verbrauchern bei der Energieversorgung erfordern nachhaltige Ansätze. Wir bieten in der kostenlosen Energiebudgetberatung bei angedrohten Energiesperren Hilfestellung in mehrfacher Hinsicht“.

„Ziel ist, Zahlungsprobleme rund um die Energierechnung dauerhaft zu regulieren und deren Ursachen anzugehen“, ergänzt Alexander Kmita, Geschäftsführer swb Vertrieb.

In 37 % der Fälle konnte eine für Versorger und Verbraucher zufriedenstellende Lösung in Form einer Zahlung durch den betroffenen Verbraucher, Vermittlung einer Ratenzahlung oder Kostenübernahme durch das Jobcenter bzw. Amt für Soziale Dienste gefunden werden. Besonders erfreulich: Vier zum Teil bereits seit Jahren gesperrte Strom- und Gasanlagen konnten mit Unterstützung der Verbraucherzentrale Bremen wieder entsperrt werden.

Überproportional waren Leistungsbezieher (65 % der Fälle) und Verbraucher und Verbraucherinnen mit Migrationshintergrund (46 % der Fälle) von den Energieschulden betroffen. Etwa 1/3 der Hilfesuchenden kam aus Bremerhaven.

„Die Beratung steht ganz bewusst als Ergänzung zu den Aktivitäten des Runden Tisches. Sie ist ein ganzheitlicher Ansatz, sprich, wir schauen auf die gesamte Situation des Haushalts“, betont Oelmann. Die Beratungen des ersten Jahres bestätigen die Theorie, dass hierin der Schlüssel zur Lösung liegt. Kmita sieht genau hier den Unterstützungsbedarf: „Konfrontiert mit einer drohenden Sperre hat man die tiefer liegenden Ursachen eventuell zunächst noch gar nicht im Blick, Dazu gehören hohe Verbrauchsmengen, ein unpassendes Strom- oder Gasprodukt oder gar die fehlende Haushaltsbudgetplanung“, sagt er. „Ziel ist es, gemeinsam dauerhafte, echte Lösungen zu finden, die mehr können als nur das akute Zahlungsproblem für Strom, Gas oder Wasser aus der Welt zu schaffen.“

Verlängerung bis 2020

Verbraucherzentrale Bremen und swb verlängern die erfolgreiche Kooperation für weitere zwei Jahre bis 2020. Die Energiebudgetberatung wird in den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale in Bremen und Bremerhaven angeboten. Sie ist für die Ratsuchenden kostenfrei. Eine Terminvereinbarung für die Erstberatung ist nicht notwendig. Der Ablauf der Beratung sieht mehrere aufeinander aufbauende Gespräche vor, inklusive einer Energieeinsparberatung und einer Budgetberatung. Ergeben sich im Verlauf der Gespräche Hinweise für Beratungsbedarf auf anderen Fachgebieten, würden Ratsuchende auch dorthin verwiesen werden, beispielsweise bei erkennbaren Schuldenproblemen an die Schuldnerberatung. Oelmann und Kmita sind sich einig: „Unser gemeinsames Ziel ist es, Ratsuchenden zu Handlungsspielräumen zu verhelfen, mit denen sie Rückstände und Schulden dauerhaft vermeiden können.“

„Damit das in möglichst vielen Haushalten gelingt, können wir alle Bremer und Bremerhavener nur ermuntern, das Angebot noch intensiver zu nutzen oder betroffenen Freunden und Bekannten davon zu erzählen“, so Oelmann und Kmita. „Nur mit einem Ansatz, der möglichst alle relevanten Problemursachen in die Lösungssuche miteinbezieht, werden wir das gemeinsame Ziel erreichen.“

Die Verbraucherzentrale Bremen bietet in Kooperation mit swb Verbraucherinnen und Verbrauchern Hilfe bei Problemen mit der Bezahlung von Energierechnungen und bei drohender Energiesperre an. Betroffene können sich zu den Öffnungszeiten an die Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Bremen in Bremerhaven und Bremen wenden. Eine Terminvereinbarung ist nicht erforderlich. Die Beratung ist kostenfrei.

Weitere Informationen zum Beratungsangebot finden Sie unter: http://www.verbraucherzentrale-bremen.de/energiebudget

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.

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