Der steigende Energieverbrauch im Homeoffice verbunden mit den mancherorts explodierenden Energiepreisen bereitet Verbraucher:innen einen trüben Jahreswechsel. Bis die Politik Antworten auf überteuerte Energiepreise gefunden hat, heißt es Ruhe bewahren, voreilige Anbieterwechsel vermeiden und auf seinen eigenen Energieverbrauch achten.
Das wichtigste in Kürze:
- Im Homeoffice können Mehrkosten bis zu 250€/Jahr entstehen
- Verbraucherzentrale bietet Online-Vorträge an
- Energieberatung hilft Stromfresser zu identifizieren
Den Arbeitsplatz nach Hause zu verlegen, kann einige Vorteile mit sich bringen: Das Pendeln entfällt, was wiederum Zeit, Stress und Kosten spart und für mehr Flexibilität sorgen kann. "Mit der ersten Jahresabrechnung nach vielen Monaten Homeoffice und Beschulung in den eigenen vier Wänden, bemerken viele Verbraucherinnen und Verbraucher, dass der Energieverbrauch deutlich gestiegen ist", erklärt Inse Ewen, Energieberaterin der Verbraucherzentrale Bremen. Schätzungen zu Folge steigt der Stromverbrauch durch den regelmäßigen Betrieb von Laptop, Monitor, Schreibtischlampe, Wasserkocher oder Kaffeemaschine und die Nutzung des Elektroherds oder der Mikrowelle um etwa fünf Prozent. Die konkreten Mehrkosten sind von Fall zu Fall unterschiedlich und werden auf 30 Cent bis ein Euro pro Tag beziffert. Wird der Heizenergiebedarf hinzugezogen, entstehen schnell Mehrkosten von bis zu 250 Euro pro Jahr.
Preischaos auf dem Energiemarkt
Durch zum Teil deutlich gestiegene Energiepreise spitzt sich die Situation seit Monaten zu und bleibt undurchsichtig. "Besonders Kunden, die ihren Energieanbieter gewechselt haben, sind von der rasanten Preisentwicklung betroffen", sagt Inse Ewen. Attraktive Billiganbieter haben die Strom- oder Gaslieferung eingestellt oder die Preise extrem erhöht. Einige Grundversorger reagieren mit unterschiedlichen Tarifen und bieten Neukunden Strom und Gas zu deutlich höheren Preisen an als ihren Bestandskunden.
Warum ist Strom so teuer?
Ein Preistreiber ist die hohe Nachfrage. So vervierfachte sich der Strompreis im Großhandel innerhalb des vergangenen Jahres. Zudem wurde der Strom durch die Netzentgelte und Treibhausgasemissionen teurer.
Was ist zu tun?
Die hohen Energiepreise können häufig nicht mit dem Energiesparpotenzial der einzelnen Haushalte ausgeglichen werden. Trotzdem ist es hilfreich, die eigenen Stromfresser im Haushalt zu identifizieren und sie dementsprechend bewusst einzusetzen. "Schalten Sie Geräte, die gerade nicht benötigt werden, komplett ab. Auch im Standby-Modus verbrauchen sie Strom", erklärt Inse Ewen. Zwanzig Grad Raumtemperatur gelten als angenehm. Da langes Stillsitzen aber schnell ein Gefühl des Fröstelns aufkommen lässt, sind die Thermostate in vielen Haushalten höher eingestellt. Hier und da ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft oder eine warme Tasse Tee vertreiben das Gefühl des Fröstelns nachhaltiger als der Dreh am Thermostat. Jedes Grad weniger lässt den Heizenergieverbrauch um sechs Prozent sinken.
Für die langfristige energetische Optimierung des eigenen Zuhauses ist auf einen möglichst niedrigen Heizenergieverbrauch durch optimale Dämmung zu achten. Zudem explodieren nicht alle Energiepreise. Preise für Brennstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holzpellets und Hackschnitzel sind nicht durch die CO2-Preise gestiegen und verändern sich insgesamt erheblich langsamer als bei Erdgas und Heizöl.
Fragen rund um das Thema Energiesparen beantwortet die kostenfreie Energieberatung der Verbraucherzentrale Bremen. Eine Terminvereinbarung unter 0421-160777 ist erforderlich. Die Energieberatung wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
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