Verbraucher in Bremen und Bremerhaven finden seit Januar 2017 praktische Unterstützung, wenn ihnen durch Zahlungsschwierigkeiten Energiesperren drohen. Die Energiebudgetberatung der Verbraucherzentrale Bremen ist ein Beratungsangebot in Kooperation mit dem Energieversorger swb. Seit dem Start haben 120 Haushalte in Bremen und Bremerhaven das kostenfreie Beratungsangebot genutzt. Die Verbraucherzentrale und swb blicken jetzt auf erste Beratungserfolge.
"Dass es wichtig ist, den in Not geratenen Verbrauchern praktische Hilfen an die Hand zu geben, sehen wir daran, dass schon 120 Verbraucher die Beratungsstellen der Verbraucherzentrale in Bremerhaven und Bremen aufgesucht haben", sagt Annabel Oelmann, Vorstand der Verbraucherzentrale Bremen. Die Energiebudgetberatung zielt darauf ab, Probleme bei der Bezahlung von Energierechnungen nachhaltig zu lösen und bezieht dabei die Arbeitsergebnisse des Runden Tisches "Energie- und Wassersperren vermeiden" aktiv mit ein.
So hat die Arbeit des Runden Tisch beispielsweise bewirkt, dass die zeitlichen Abläufe von Hilfsmaßnahmen in den beteiligten Häusern jetzt allen bekannt sind. Allein das hat sie so transparent gemacht, dass sie fortan ineinandergreifen können. Resultat für die Energiebudgetberatung: In 35 Prozent der bisherigen Fälle konnte eine kurzfristige Problemlösung herbeigeführt werden; entweder durch die Kostenübernahme eines Leistungsträgers, wie Jobcenter oder Amt für Soziale Dienste, durch Vereinbarung einer Ratenzahlung mit swb oder weil die Verbraucher genügend Zeit bekamen, die Energieforderung selbst zu bezahlen.
Ganzheitliche Lösungsstrategien erforderlich
Annabel Oelmann: "Die Beratung steht ganz bewusst als Ergänzung zu den Aktivitäten des Runden Tisches. Sie ist ein ganzheitlicher Ansatz, sprich, wir schauen auf die gesamte Situation des Haushalts." Dass das ein erster Schritt zur Lösung sei, würden die ersten Beratungen bestätigen. Auch Alexander Kmita, Geschäftsführer swb Vertrieb, sieht genau hier den Hilfe-Bedarf. "Konfrontiert mit einer drohenden Sperre hat man die tiefer liegenden Ursachen wie hohe Verbrauchsmengen, einen unpassenden Tarif oder gar die fehlende Haushaltsbudgetplanung eventuell zunächst noch gar nicht im Blick", sagt er. "Ziel ist es, gemeinsam dauerhafte, echte Lösungen zu finden, die mehr können als nur das akute Zahlungsproblem für Strom, Gas oder Wasser aus der Welt zu schaffen."
"Damit das in möglichst vielen Haushalten gelingt, können wir alle Bremer und Bremerhavener nur ermuntern, das Angebot noch intensiver zu nutzen oder betroffenen Freunden und Bekannten davon zu erzählen", so Oelmann und Kmita. "Nur mit einem Ansatz, der möglichst alle relevanten Problemursachen in die Lösungssuche miteinbezieht, werden wir das gemeinsame Ziel erreichen."
Weitere Informationen zum Beratungsangebot finden Sie unter: http://www.verbraucherzentrale-bremen.de/energiebudgetberatung-14175
Der Runde Tisch
Der Runde Tisch ist eine Initiative von swb in Kooperation mit:
- Aktionsgemeinschaft arbeitsloser Bürgerinnen und Bürger e.V.,
- Amt für Soziale Dienste Bremen,
- Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr,
- Die Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport,
- Fachzentrum Schuldenberatung Bremen e.V.,
- Jobcenter Bremen und Bremerhaven,
- Sozialamt Bremerhaven,
- Verbraucherzentrale Bremen e.V.,
- Verein für Innere Mission in Bremen.
Alle Beteiligten haben sich zur Kooperation verpflichtet und arbeiten gemeinsam daran, Betroffenen transparent und schnell helfen zu können, um Energiesperren künftig zu verhindern und soziale Härten besser auffangen zu können. "Zappenduster!" ist eine Kampagne des Runden Tisches zum Thema "Energie-und Wassersperren vermeiden" in Bremen und Bremerhaven.
Kostenlose Info-Hotline 0800 8765430 | www.sos-stromsperre.de