Dick durch die EM?!

Pressemitteilung vom
Punkte sammeln für einen Fußball: Der Süßwarenfabrikant Ferrero hat anlässlich der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft eine Aktion gestartet, die den Kauf sehr großer Mengen von Nutella, Duplo und co. mit Prämien belohnt. Aus Sicht der Verbraucherzentrale Bremen handelt der Hersteller unverantwortlich.

Punkte sammeln für einen Fußball: Der Süßwarenfabrikant Ferrero hat anlässlich der bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft eine Aktion gestartet, die den Kauf sehr großer Mengen von Nutella, Duplo und co. mit Prämien belohnt. Aus Sicht der Verbraucherzentrale Bremen handelt der Hersteller unverantwortlich.

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"LoveBrands-Punkte" heißt das vermeintliche Zauberwort. Diese Punkte befinden sich auf verschiedenen Aktionspackungen von Nutella, Duplo, Hanuta und Kinderschokolade, werden in ein Sammelheft geklebt und mit dem Wunsch nach einer bestimmten Prämie an den Hersteller geschickt.

Das klingt zunächst einmal ganz attraktiv, zumal eine der Prämien tatsächlich sportlich ist: Neben einer Fleecedecke, zwei Gläsern, einem mobilen Bluetooth-Lautsprecher, und weiteren Prämien gibt es auch einen Fußball mit den aufgedruckten Unterschriften der deutschen Nationalmannschaft.

Doch wer die Treue-Prämien eintauschen will, muss sehr viele "LoveBrands-Punkte" sammeln und Süßwaren in erheblichen Mengen kaufen.

Ein Fußball "kostet" 35 Nutella-Gläser

Ein Beispiel: Für den Fußball werden 70 Punkte benötigt. Rechnet man diese Punktzahl auf Nutellagläser um, ergibt sich folgende Aufstellung:

Ein Glas Nutella (450 Gramm) liefert zwei Punkte, also müssen 35 Gläser oder 15,75 Kilogramm Nutella gekauft werden. Addiert man deren Zucker- und Fettgehalte, kommt man insgesamt auf knapp neun Kilogramm Zucker, gut fünf Kilogramm Fett – und mehr als 86.150 Kilokalorien. Zum Vergleich: ein zehnjähriges Kind hat einen Energiebedarf von etwa 2.000 Kilokalorien täglich.

"Selbst wenn eine ganze Mannschaft gemeinsam Punkte sammelt, nimmt jeder Spieler noch drei Gläser mit nach Hause", sagt Annabel Oelmann, Vorstand der Verbraucherzentrale Bremen. Ihrer Ansicht nach handelt der Süßwarenhersteller unverantwortlich. "Fachleute warnen seit Jahren vor zunehmendem Übergewicht bei Kindern. In Deutschland gilt jedes siebte Kind als zu dick – Tendenz steigend."

Gibt es angesichts des bevorstehenden Fußballfestes beispielsweise den Wunsch nach einem neuen Fußball, ist ein Spielgerät aus fairem Handel die weitaus bessere Variante. Ein solcher Ball ist deutlich preisgünstiger, ohne den zusätzlichen Kauf von Zucker- und Fettbergen erhältlich und kommt den Menschen in Entwicklungsländern zugute.

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