Wieviel Käfigeier essen wir?

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Frische Eier gehören zu den am besten gekennzeichneten Lebensmitteln überhaupt. Der Stempel gibt Auskunft über das Herkunftsland, bei deutschen Eiern sogar über das Bundesland, sowie über die Haltung der Hühner. Wer vom Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung vier Wochen zurückrechnet, kennt auch das Legedatum. Werden jedoch Eier von der Lebensmittelindustrie weiterverarbeitet, sind diese Angaben gesetzlich nicht vorgeschrieben.

Frische Eier gehören zu den am besten gekennzeichneten Lebensmitteln überhaupt. Der Stempel gibt Auskunft über das Herkunftsland, bei deutschen Eiern sogar über das Bundesland, sowie über die Haltung der Hühner. Wer vom Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Verpackung vier Wochen zurückrechnet, kennt auch das Legedatum. Werden jedoch Eier von der Lebensmittelindustrie weiterverarbeitet, sind diese Angaben gesetzlich nicht vorgeschrieben.

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Die Verbraucherzentrale Bremen hat stichprobenartig 19 Lebensmittel in einem Supermarkt eingekauft, in denen Eier stecken.

Eier in vielen Lebendsmitteln

Der Einkauf der Verbraucherzentrale Bremen zeigt: Nudeln, Kekse, Suppen, Salate, Knödel, Dips, Eis, Kuchen oder Babynahrung – in zahlreichen verarbeiteten Lebensmitteln finden sich Eier auf der Zutatenliste. "Verbraucherinnen und Verbraucher erfahren jedoch nicht, woher die Eier kommen und um welche Haltungsform es sich handelt", so Annabel Oelmann, Vorstand der Verbraucherzentrale Bremen.

Viele Eier dürften aus sog. "Ausgestalteten Käfigen" (Käfighaltung) stammen, das klingt aber besser als es ist. "Die Mindestfläche, die einer Henne in Käfighaltung zusteht, entspricht etwa einem DIN A4-Blatt. Mehr als die Hälfte aller Hennen in der EU werden so gehalten, in Deutschland sind es elf Prozent", sagt Oelmann.

Verzehr in Deutschland

"Im Schnitt verzehrt in Deutschland jeder Mensch 235 Eier im Jahr, davon wird gut die Hälfte als frisches Ei im Supermarkt, auf dem Wochenmarkt oder bei den regionalen Bauern gekauft. Der Rest wird von der Lebensmittelindustrie zum Beispiel in Kuchen, Suppen oder Nudeln verarbeitet.

Selbst wenn davon ein paar Prozent für Bio-und Freilandeier abgezogen werden, gehen jährlich rund 100 Eier pro Kopf in die Weiterverarbeitung, die zum größten Teil aus Käfig- oder Bodenhaltung stammen. Wer solche Eier nicht verzehren möchte, kann nur auf Bioprodukte oder aufs Selbermachen ausweichen", sagt Regina Aschmann, Lebensmittelexpertin der Verbraucherzentrale Bremen.

Super Kennzeichnung bei frischen Eiern

Wer frische Eier kauft, erfährt durch den Stempelcode alles Wichtige, wie z. B. die Haltung der Tiere: 0 = Öko-, 1 = Freiland-, 2 = Boden- und 3 = Käfighaltung. Diese Ziffern stehen immer an erster Stelle. Das Herkunftsland ist an seinem Kürzel zu erkennen, wie D oder NL.

Bei deutschen Eiern findet sich zudem ein zweistelliger Code für das jeweilige Bundesland, aus dem die Eier kommen. Schließlich enthält der Stempelcode noch eine Betriebs- und Stallnummer, so dass sich mögliche Probleme zurückverfolgen lassen.

Keine Informationen bei der Weiterverarbeitung vorgeschrieben

So gut die Kennzeichnung bei einem frischen Ei auch ist, bei der Weiterverarbeitung entfällt sie komplett. Lediglich bei Ökolebensmitteln ist vorgeschrieben, dass auch die verwendeten Eier aus Ökohaltung stammen müssen. Unser stichprobenartiger Marktcheck zeigt, dass von den 19 eingekauften Produkten fünf die (freiwilligen) Angaben "Eier aus Bodenhaltung", zwei "Freilandhaltung" und eins "Aus biologischer Erzeugung" tragen.

Elf Produkte enthielten keine Angaben, hier ist wohl von Käfighaltung auszugehen. "Doch auch Bodenhaltung bedeutet nach unserer Auffassung oftmals Stress für die Tiere. Riesige Hallen, kein Auslauf ins Freie und wenig Platz für das einzelne Tier sind keine guten Haltungsbedingungen", sagt Oelmann weiter.

Verbraucherzentrale: Kennzeichnung auch bei Weiterverarbeitung

"Es ist sehr zu begrüßen, dass frische Eier so gut gekennzeichnet sind", sagt Oelmann. "Doch das reicht nicht. Viele Menschen möchten auch bei weiterverarbeiteten Zutaten wissen, woher die Eier kommen und wie die Haltung der Hühner war.

Käfighaltung lehnen viele Verbraucherinnen und Verbraucher ab und wollen sie auch nicht versteckt verzehren. Deshalb sollte bei weiterverarbeiteten Eiern zumindest Angaben über die Haltungsform und das Herkunftsland verpflichtet sein", erläutert Oelmann ihre Forderungen.

Fragen zum Thema beantwortet die Ernährungsabteilung der Verbraucherzentrale Bremen dienstags von 10:00 bis 13:00 Uhr und donnerstags von 14:00 bis 16:00 Uhr unter der Durchwahl (0421) 160 77-54.

 

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