Wie lege ich Geld sicher und nachhaltig an?
Nachhaltige Geldanlagen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Sie verbinden Renditechancen mit sozialer und ökologischer Verantwortung.
Grundsätzlich sollten Sie bei der Geldanlage drei wichtige Fragen klären:
- Wie viel Risiko sind Sie bereit einzugehen?
- Wie lange wollen Sie Ihr Geld anlegen?
- Welche Ziele verfolgen Sie?
Für sicherheitsorientierte Anleger:innen sind klassische Produkte wie Tagesgeld oder Festgeld geeignet. Hier ist Ihr Kapital gut geschützt, allerdings sind die Zinsen meist niedrig und oft unter der Inflation. Das bedeutet, die Kaufkraft Ihres Geldes kann über die Zeit schrumpfen.
Wer bereit ist, mehr Risiko zu tragen, kann auf Aktien , Fonds oder ETFs setzen. Gerade ETFs, also börsengehandelte Fonds, sind beliebt, weil sie breit gestreut sind, niedrige Kosten haben und einfach zu handeln sind. Wichtig ist, dass Sie sich über Schwankungen bewusst sind und einen langen Anlagehorizont wählen – mindestens fünf bis zehn Jahre. Im Renditerechner der Verbraucherzentralen können Sie prüfen, wie sich die Anlage in Aktien oder Festgeld auf den Ertrag auswirken. Wenn Sie in ETFs investieren möchten, finden Sie eine erprobte Anlagestrategie im Ratgeber "ETF als Geldanlage und Altersvorsorge".
Nachhaltige Geldanlage bedeutet, dass bei der Auswahl der Investments Kriterien wie Umweltfreundlichkeit, soziale Verantwortung und gute Unternehmensführung berücksichtigt werden. Viele Banken und Fondsanbieter haben inzwischen entsprechende Produkte im Angebot, die mit sogenannten ESG-Kriterien, das steht für "Environmental, Social, Governance", arbeiten.
Für Einsteiger:innen sind Fondssparpläne eine gute Möglichkeit, regelmäßig kleinere Beträge anzulegen und von den Vorteilen des Durchschnittskosteneffekts zu profitieren. So reduzieren Sie das Risiko, zum falschen Zeitpunkt zu investieren.
Zudem sollten Sie Ihre Geldanlage regelmäßig überprüfen und anpassen – Ihre Lebenssituation oder die Märkte können sich verändern. Achten Sie darauf, nicht alles auf eine Karte zu setzen, sondern streuen Sie breit. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte auch einen Notgroschen von drei bis sechs Monatsausgaben auf einem gut zugänglichen Konto halten. So sind Sie finanziell flexibel und müssen im Notfall nicht auf langfristige Anlagen zurückgreifen.
Mehr Informationen, was Sie generell über Geldanlage wissen sollten, finden Sie auf der verlinkten Seite und im Ratgeber "Einfach machen: Geldanlage".
Strategien für die Altersvorsorge: Wie kann ich mich am besten absichern?
Altersvorsorge ist kein Luxus, sondern Notwendigkeit. Besonders Frauen sollten ihre Altersvorsorge aktiv gestalten. Wegen oft unterbrochener Erwerbsbiografien, Teilzeitjobs oder Gehaltsunterschieden droht bei ihnen die sogenannte Rentenlücke, das heißt, die Rente fällt geringer aus als der letzte Nettolohn. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig und gezielt vorzusorgen.
Es gibt drei Säulen der Altersvorsorge:
- die gesetzliche Rentenversicherung,
- die betriebliche Altersvorsorge und
- die private Vorsorge.
Die gesetzliche Rentenversicherung ist für die meisten die Basis. Hier zahlen Arbeitnehmer und Arbeitgeber Beiträge ein .Die Höhe der Rente hängt von Ihrem Verdienst und den Beitragsjahren ab. Allerdings reicht die gesetzliche Rente für viele Menschen heute oft nur noch für eine Grundabsicherung.
Daher ist die betriebliche Altersvorsorge (bAV) eine sinnvolle Ergänzung. Über den Arbeitgeber können Sie regelmäßig Geld in eine Betriebsrente einzahlen. Oft profitieren Sie dabei von Steuervorteilen und Zuschüssen. Informieren Sie sich, ob Ihr Arbeitgeber eine bAV anbietet und wie Sie davon profitieren können.
Die private Vorsorge ist der dritte Pfeiler und besonders wichtig, um individuelle Lücken zu schließen. Das können Lebensversicherungen, Riester- oder Rürup-Renten oder auch fondsbasierte Sparpläne sein. Gerade fondsgebundene Produkte bieten Chancen auf höhere Renditen, sind aber auch mit Risiken verbunden.
Je früher Sie mit der privaten Vorsorge beginnen, desto besser: Der Zinseszinseffekt wirkt langfristig und Ihr Kapital kann über Jahrzehnte wachsen. Auch kleine regelmäßige Beiträge summieren sich im Laufe der Zeit.
Tipp: Achten Sie bei der Auswahl von Vorsorgeprodukten auf Kosten, Renditechancen und Flexibilität. Lassen Sie sich bei Bedarf von Expert:innen der Verbraucherzentralen beraten , damit Sie eine maßgeschneiderte Lösung finden.
Was muss ich bei der Finanzplanung beachten, wenn ich ein Baby bekomme?
Ein Kind zu bekommen ist ein großes Glück – und oft auch ein finanzieller Kraftakt. Die ersten Monate und Jahre bringen auch eine Reihe zusätzlicher Kosten mit sich. Deshalb sollten Sie frühzeitig planen, wie Sie Ihr Familienbudget anpassen und absichern können.
Direkt nach der Geburt stellen sich viele Fragen rund ums Geld:
- Wie viel kostet eine gute Kinderbetreuung?
- Wie kann ich Elternzeit und Elterngeld optimal nutzen?
- Welche staatlichen Förderungen und Unterstützungen gibt es?
- Wie sicher ist mein Einkommen in dieser Zeit?
Elterngeld ist eine wichtige Unterstützung für Eltern, die ihre Arbeitszeit reduzieren oder ganz pausieren. Es ersetzt einen Teil des wegfallenden Einkommens. Je nach Einkommen sind das zwischen 65 und 100 Prozent für maximal zwölf bis 14 Monate. Neben dem Elterngeld sind auch Kindergeld oder der Kinderfreibetrag relevant. Das Kindergeld ist wird monatlich für jedes Kind gezahlt und soll helfen, die Grundkosten zu decken. Zudem gibt es spezielle Förderprogramme und Zuschüsse, etwa für Familien mit geringem Einkommen.
Überprüfen Sie auch, ob Sie noch genügend durch Versicherungen abgesichert sind. Gerade bei Verdienstausfall durch Elternzeit oder Veränderungen im Job kann es sinnvoll sein, die Berufsunfähigkeitsversicherung zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Auch eine private Haftpflichtversicherung, die alle Familienmitglieder abdeckt, ist unerlässlich.
Mit der Geburt ändern sich auch die Prioritäten bei der Geldanlage. Viele Eltern wünschen sich Sicherheit und eine flexible Verfügbarkeit ihres Geldes. Sparpläne für Kinder oder Ausbildungsversicherungen können helfen, langfristig Kapital anzusparen – zum Beispiel für die Ausbildung oder ein Studium.
Zudem empfiehlt es sich, frühzeitig über eine finanzielle Vorsorge für das Kind nachzudenken, beispielsweise durch ein Testament oder eine Vormundschaftsregelung, um für den Fall der Fälle vorzusorgen.