Bremen hat wieder eine Verbraucherschule

Pressemitteilung vom
Paula-Modersohn-Schule aus Bremerhaven wird erneut ausgezeichnet.
Schülerinnen am Tisch arbeiten
  • Bundesweit 57 Schulen werden vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) für ihre vorbildliche Verbraucherbildung geehrt
  • Senatorin Claudia Bernhard (Die Linke): „Verbraucherbildung wird zu einer immer wichtigeren Kompetenz, gerade für junge Menschen. Unsere Konsumwelt bietet einerseits scheinbar grenzenlose Möglichkeiten und hält tagtäglich doch so viele Fallstricke parat.“
     
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Vorbildlicher Unterricht jenseits von Grammatik und Algebra: Schulen, die ihre Schülerinnen und Schüler besonders engagiert nicht nur auf Prüfungen, sondern auch auf ihren Alltag als Verbraucher und Konsumenten vorbereiten, können sich vom vzbv als Verbraucherschule auszeichnen lassen. Bereits in der letzten Prämierungsrunde konnte die Paula-Modersohn-Schule in Bremerhaven den Titel „Verbraucherschule Gold“ erringen. Nun gelang es ihr erneut.

Die Oberschule im Stadtteil Wulsdorf hat beispielsweise einen Raum in eine „Lernwerkstadt“ umfunktioniert, in der die Schülerinnen und Schüler lernen, Manipulationen im Supermarkt zu erkennen, verantwortungsvoll mit dem Taschengeld umzugehen und sich gesund zu ernähren. „Es ist großartig, dass das Engagement dieser Schule nicht nur mit der Begeisterung der Schülerinnen und Schüler, sondern auch mit diesem Preis belohnt wird“, sagt Dr. Annabel Oelmann, Vorständin der Verbraucherzentrale Bremen.
Bundesweit konnten in diesem Jahr 57 Schulen aus 13 Bundesländern den Titel erringen. Überreicht wird die Ehrung am 3. Februar von Verbraucherschutzministerin Christine Lambrecht in Berlin. Sie ist seit 2019 Schirmherrin des Projektes.

Bernhard: „Verbraucherbildung als wichtige Kompetenz“

Claudia Bernhard (Die Linke), Bremer Senatorin für Gesundheit, Verbraucherschutz und Frauen betont, wie wichtig Verbraucherbildung sei: „Sie wird zu einer immer wichtigeren Kompetenz, gerade für junge Menschen.“ Die Konsumwelt böte einerseits scheinbar grenzenlose Möglichkeiten und hielte tagtäglich doch so viele Fallstricke parat“, meint die Senatorin. „Die erneute Auszeichnung der Paula-Modersohn-Schule in Bremerhaven zur Verbraucherschule freut mich außerordentlich, denn es zeigt, dass man den selbstbewussten, kritischen und aufgeklärten Umgang mit Konsumgütern wunderbar in die Lernwelt Schule integrieren kann“, so Claudia Bernhard.

„Damit junge Menschen gut und sicher in ein eigenständiges Leben starten können, müssen sie die Grundlagen der Konsumwelt verstehen. Sie müssen ihre eigenen Rechte kennen und Regeln und Zusammenhänge erkennen können. Nur dann können sie die für sie richtigen Entscheidungen treffen. Dafür ist eine gute Verbraucherbildung unerlässlich“, ergänzt Annabel Oelmann. „Wir gratulieren der Paula-Modersohn-Schule aus Bremerhaven, die erneut ausgezeichnet wurde.“

Auswahlkriterien sehr streng

Die Auszeichnung wurde in diesem Jahr zum dritten Mal vergeben. Die Zahl der prämierten Schulen hat sich von der zweiten auf die dritte Auszeichnungsrunde fast verdoppelt: Statt 32 dürfen sich ab sofort bundesweit 57 Schulen mit dem Titel „Verbraucherschule“ schmücken. Das ist für uns besonders deshalb ein großer Erfolg, weil unsere Auswahlkriterien für die Schulauszeichnung sehr streng sind. Die prämierten Aktivitäten reichen dabei von Repair-Cafés, schuleigenen Medienscouts, über eine „Lernwerkstadt“ mit Supermarkt und Bank bis zur nachhaltigen Pesto-Fabrik in der Schulküche.

Verbraucherschule Gold

Im Gegensatz zu anderen Schulprämierungen reicht eine einmalige Aktion nicht aus, um Verbraucherschule zu werden. Die Institutionen müssen ein langfristiges Engagement nachweisen. Um den Titel in Gold zu erwerben, muss die Verbraucherbildung sogar im Schulcurriculum verankert werden. „Die Verbraucherschulen sind deswegen echte Modellschulen und Vorreiter“, sagt Oelmann.

Auszeichnung Verbraucherschule

In diesem Jahr wurde die Auszeichnung erstmals in drei Kategorien verliehen: Schulen, die Verbraucherbildung im Schulcurriculum und am Lernort Schule verankert haben und dauerhaft umsetzen, werden als Verbraucherschule Gold geehrt. Mit der Auszeichnung Verbraucherschule Silber werden Schulen gewürdigt, die Verbraucherbildung vorbildlich mit einzelnen Maßnahmen in allen vier Themenfeldern umsetzen. Die Plakette Verbraucherschule Bronze erhalten Schulen, wenn sie vorbildliche Maßnahmen mit besonderem Bezug zu Umwelt- und Ressourcenschutz umgesetzt haben.
Seit April 2019 wird das Projekt Verbraucherschule durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit auf Beschluss des Deutschen Bundestages sowie durch die Deutsche Stiftung Verbraucherschutz gefördert.

Weiterführende Links:
Informationen über das Projekt
Informationen über die 57 ausgezeichneten Schulen hier
Informationen zum Netzwerk und den Bewerbungskriterien hier
Informationen zum Bildungsangebot der Verbraucherzentrale
 

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