Gemeinsam Ernährungswende gestalten – GEG

Margareta Büning-Fesel übergibt symbolische Kräutertöpfe zum Projektauftakt.
Gemeinsam Ernährungswende gestalten – GEG
Das Verbundprojekt in der Modellregion Bremen und Bremerhaven.
Modellregionenwettbewerb – Ernährungswende in der Region

Über das Verbundprojekt

„Gemeinsam Ernährungswende gestalten — GEG“ bringt Akteur: innen der öffentlichen Verwaltung, der Wissenschaft, der Zivilgesellschaft und Wirtschaft mit dem Ziel zusammen, gemeinsam eine Transformation des Ernährungssystems in der Region voranzubringen. Gefördert wird das Projekt als Teil des Modellregionenwettbewerbs durch das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) bis Februar 2027 mit einer Gesamtfördersumme von rund 1,25 Millionen Euro.

Im Projektverbund setzten sich die Bremer Volkshochschule, die Verbraucherzentrale Bremen e.V., MOIN! — Ernährungsrat für Bremerhaven, das Cuxland und Umzu e.V. und das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie — BIPS unter Koordination der Senatorin für Klima, Umwelt und Wissenschaft (SUKW) aktiv für die Erreichung der folgenden, übergreifenden Projektziele ein:

  • Umsetzung der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für die Gemeinschaftsverpflegung in möglichst vielen Einrichtungen in der Modellregion
  • Erreichen von mindestens 30 Prozent Bio-Lebensmitteln in der Außer-Haus-Verpflegung und damit verbunden der Ausbau des Öko-Landbaus in der jeweiligen Modellregion
  • Auf- und Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten bis hin zur Außer-Haus-Verpflegung bzw. zu privaten Haushalten
  • Beitrag zur Stärkung von Angebotsstrukturen für regional-saisonale und ökologisch angebaute Lebensmittel von der Erzeugung über den Handel bis hin zum Verzehrort
  • Reduzierung von Lebensmittelabfällen in der Gemeinschaftsverpflegung

Das Projekt unterstützt damit die Umsetzung politischer Vorgaben wie den Aktionsplan 2025 für gesunde Ernährung in der Gemeinschaftsverpflegung und trägt zur Entwicklung einer integrierten Ernährungspolitik im Land Bremen bei.

Über das Teilprojekt der Verbraucherzentrale Bremen

Beim Teilprojekt der Verbraucherzentrale Bremen liegt der Fokus auf der systematischen Erfassung, Auswertung und Reduzierung von Lebensmittelabfällen in der Schulverpflegung. An den zehn teilnehmenden Schulen in Bremen und Bremerhaven werden zwei Messungen im Abstand von ca. zwölf Monaten durchgeführt, die insgesamt 20 Verpflegungstage umfassen. Dabei werden die Lebensmittelabfälle in mehreren Bereichen erfasst:

Produktionsmenge 
Ausgabereste 
Tellerreste 
Geplante und tatsächliche Anzahl der Verpflegungsteilnehmer:innen

Schulen aller Schulformen mit regelmäßigem Mittagsangebot nehmen teil, unabhängig davon, ob sie selbst kochen oder mit einem Cateringunternehmen zusammenarbeiten. Dadurch schließen sich sowohl frisch kochende Küchen als auch belieferte Einrichtungen dem Projekt an.

Auf Basis der ausgewerteten Daten werden gemeinsam mit den jeweiligen Schulen einfache, praxisorientierte Maßnahmen zur Abfallreduzierung entwickelt. Diese Maßnahmen sind sofort umsetzbar und nachhaltig in den Arbeitsalltag integrierbar.

Förderzeitraum

Beginn: November 2024 
Ende: Februar 2027

Förderer

Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH)

Kontaktperson

Jana Helmdach 
ernaehrung@vz-hb.de 
+49 421 160 77-54

Weitere Projektziele

Effektive Zusammenarbeit

Eine enge Kooperation aller Verbundpartner:innen sowie ein gemeinsames Qualitätsmanagement sichern die Erreichung der Projektziele. Die überregionale Vernetzung mit anderen Modellregionen in Deutschland fördert den Wissenstransfer und eine integrierte Umsetzung der Ernährungswende.

Nachhaltige Vernetzungsstrukturen

Ein Fokus liegt auf der Einbindung vielfältiger Akteur:innen entlang der Wertschöpfungskette, um durch strategische Dialoge und Vernetzung Kooperationen für bio-regionale Wertschöpfungsketten zu fördern. Edutainment-Events und eine begleitende Kampagne schaffen Bewusstsein und Akzeptanz für nachhaltige Ernährung und biologische Gemeinschaftsverpflegung. Zusätzlich werden Fachveranstaltungen und B2B-Formate genutzt, um den Austausch unter Praktiker:innen zu stärken, Hemmnisse abzubauen und Best Practices zu verbreiten.

Darüber hinaus spielt die aktive Beteiligung von pädagogischem Personal, Schüler:innen und Elternvertretungen an der Entwicklung interaktiver „Mitmach-Tools“ eine bedeutende Rolle, um damit die nachhaltige Gestaltung der Ernährungsumgebung in Bildungseinrichtungen zu unterstützen sowie den Wissenstransfer zu fördern.

Fachliche Beratung und Weiterbildung

Es werden Fortbildungen und Change-Management-Angebote für die nicht-kommunale Gemeinschaftsverpflegung entwickelt, um den Anteil pflanzlicher und biologischer Lebensmittel zu erhöhen, die DGE-Standards mehr zu etablieren und Prozessveränderung in den Küchen praktisch zu unterstützen. Daneben findet eine Sensibilisierung zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung in der Gemeinschaftsverpflegung statt, um insbesondere einen bewussteren Konsum und Wissen über Abfallreduktion zu fördern.

In zehn Schulen in Bremen und Bremerhaven werden Lebensmittelabfälle systematisch gemessen und durch individuelle Maßnahmen sowie Workshops für pädagogisches Personal reduziert. Zusätzlich fördern Exkursionen zu Best-Practice-Betrieben den Wissenstransfer und die Akzeptanz nachhaltiger Wertschöpfungsketten bei verschiedenen Zielgruppen.

Förderung regionaler Wertschöpfung

Um bei der Überwindung von Barrieren bei der Einführung regional-ökologisch produzierter Lebensmittel in der Außer-Haus-Verpflegung in Bremen zu unterstützen, baut das Projekt Kooperationen zwischen Bio-Landwirt:innen, Handel und Gemeinschaftsverpflegung auf und aus. In Zusammenarbeit werden 2—5 Kernerzeugnisse für Kitas in nicht-kommunaler Trägerschaft identifiziert und praxisorientierte Aktionsgerichte entwickelt, um bio-regionale Wertschöpfungsketten sichtbar und erlebbar zu machen.

Daneben werden mit jungen Landwirt:innen aus dem Bremerhavener Umfeld nachhaltige Modell-Wertschöpfungsketten erarbeitet und eine langfristige Arbeitsgemeinschaft aufgebaut, die den Wissenstransfer und die Vernetzung fördert.

Ein weiterer Fokus liegt auf der Entwicklung nachhaltiger Verpflegungskonzepte für Sportstätten, um Multiplikatoreffekte zu nutzen und neue regionale Wertschöpfungsketten direkt mit Akteur:innen entlang der Lieferkette zu etablieren.

Transferkonzept für nachhaltige Wirkung

Es wird ein Transferkonzept erarbeitet, das alle Maßnahmen des Modellvorhabens bündelt und sowohl die Hochskalierung in der Modellregion als auch die Übertragbarkeit der Projektergebnisse auf andere Regionen ermöglicht. Dabei werden Erkenntnisse aus bestehenden Netzwerken und Projekten wie „Zu gut für die Tonne!“ und der Biobrotbox-Initiative integriert, um nachhaltige Agrar- und Ernährungssysteme strategisch zu fördern. Das Konzept richtet sich an lokale Akteur:innen der Außer-Haus-Verpflegung sowie die Politik, nutzt vielfältige Transferwege und wird nach Erstellung im Austausch mit Partner:innen weiterentwickelt und evaluiert.